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In dieser Ausgabe

 

1989–2001, und weiterhin: Weltgeschehen im Transrapid. Die Zeit explodiert, Nationalismus, Globalisierung, Genozide, Kriege, neue Technologien, Terrorismus ... Die USA wird einzige Hegemoniemacht, positioniert sich neu – und Europa? Nahost? China?

Wohin gehen die Vereinigten Staaten? Aus welchem Rechtsverständnis erwächst die neue politische Strategie? Was unterscheidet dieses Denken grundlegend vom europäischen? (Peter Lohauß) Entfernt sich Europa von den USA? Die transatlantischen Verstimmungen sind offenkundig. Soll Europa eine gleichwertige Macht werden? Würde eine einige Europäische Union zu einer alternativen Weltfriedenspolitik fähig sein? Kann sie überhaupt eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik praktizieren? (Ulrich Speck) Muss sich Europa gesellschaftlich verändern?

Wie es vielleicht auch für Israel anstünde (Tsafrir Cohen), und noch dringlicher für den gesamten arabischen Raum mit seinem derzeitigen Brennpunkt Irak? China demonstriert Veränderungen, die weit über das Ökonomische hinausgehen – wohin wird dieser Weg führen? (Thomas Heberer)

Und Deutschland? Der Reformbedarf ist groß, die Politik handelt halbherzig. Hat die Regierung im Wesentlichen ihre Sache richtig gemacht, nur die »Affekttemperatur« der Bevölkerung falsch gemessen? (Gert Keil) Hatte die »Salonrebellion« der Feuilletons ihre Berechtigung? Ist die Gesellschaft substanziell bedroht, bedarf es neuer politischer Ansätze? (Martin Altmeyer) Wurden »Lügen« verbreitet oder waren die Prognosen schwach, wie steht es um das ökonomische Instrumentarium der Planung? (Otto Singer)

Deutschland, in der Vergangenheit. Der Reformbedarf ist groß ... Aber die Gesellschaft ist von unversöhnlichen Widersprüchen gekennzeichnet. Hitlers Aufstieg, sein Rassenwahn, sein Blick auf den bewunderten Feind im Osten: der »verjudete« Bolschewismus – Stalin, der Judenhasser. Im Schwerpunkt untersucht Gerd Koenen Hitlers Russlandbild.

 

 


THEMA

 

USA und Europa
Die Vorstellungen der USA von einer neuen Weltordnung und ihre neue Strategie stoßen vielfach auf Kritik und Unverständnis. Peter Lohauß ortet den Grund in unter-schiedlichen staatlichen und rechtlichen Traditionen. Ulrich Speck sieht einen amerikanischen Unilateralismus, demgegenüber die EU ihre Partikularismen überwinden sollte. Die Zeit drängt.

 

Gemeinsame Werte – verschiedenes Recht.
Peter Lohauß
Seite 6

 

Zeitenwende. Über die transatlantischen Beziehungen.
Ulrich Speck
Seite 11

 


FORUM

 

Von den Mängeln des Ansatzes der »neuen Kriege«.
Ernst Köhler
Seite 20

 


FOTO-REPORTAGE

 

Die Flut teilt einen Ort.
Ilja C. Hendel
Seite 23

 


ZUR ZEIT

 

Wohin treibt die gegenwärtige Bundespolitik?
Gert Keil
Seite 26

 

Die gesellschaftliche Desintegration: Kernproblem deutscher Innenpolitik.
Martin Altmeyer
Seite 30

 

Staatspraxis und Expertenrat. Wissenschaft und Wirtschaftspolitik.
Otto Singer
Seite 33

 

Kein Generationenkonflikt in Sicht.
Harry Kunz
Seite 38

 

Das helvetische »Drei-Säulen-Modell«.
Kurt Seifert
Seite 42

 

Slowakei: Von Optimisten und Skeptikern.
Silvia Miháliková
Seite 48

 

Der überfällige Abschied von Euratom.
Hartwig Berger
Seite 50

 

Israel: Das Simulationsprinzip
Zafrir Cohen
Seite 53

 

Chinas lang andauernde Reform.
Thomas Heberer
Seite 58

 


SCHWERPUNKT

HITLERS RUSSLAND
Der Bolschewismus hat für Hitler als »Vorbild und Schreckbild« eine nicht geringe Rolle gespielt. Keineswegs stellte er jedoch ein kohärentes Feindbild dar, denn die Nazi-Führung entwarf ihre Politik nicht aus genuinen politischen Überzeugungen, sondern ihr Handeln war eher durch eine die Massen steuernde Propaganda bestimmt, deren abrupte Tendenzwechsel den jeweils praktischen Bedürfnissen gehorchten. Eine von vornherein feststehende Trias von Antibolschewismus, Antisemitismus und antislawischem Rassendünkel ist eher zweifelhaft. Hitlers Bild von der Sowjetunion kann daher eher als »Schüttelbild« bezeichnet werden.

Gerd Koenen: Hitlers Russland.
Ambivalenzen im deutschen »Drang nach Osten«

Seite 65

 


FEUILLETON

 

Intellektuelle: Saint-Sartre und die Untoten.
Achim Russer
Seite 80

 

Ware Schönheit. Die ästhetische Chirurgie.
Günter Franzen
Seite 83

 

Globalisierung und Nähe. Intimitätserfahrungen.
Rainer Fellmeth

Seite 85

 

Kulturpolitik als Kreativitätsanlage.
Michael Opielka
Seite 87

 

Die etwas anderen holländischen Schriftsteller.
Marko Marin
Seite 91

 

Surfpoet Ahne.
Wilhelm Pauli
Seite 92

 

Die verstörende Kunst des Rodrigo Rey Rosa.
Erich Hackl
Seite 96

 


BÜCHERWELT

 

Bücherfenster: Der Einschnitt des Weltkrieges / Gesellschaftswelt als Dogma.
Joscha Schmierer
Seite 104

 

Büchermarkt: über »Goldhagens Katholiken-Hammer«, »die bedrohte Supermacht«, »DDR-Avantgarde«, »Jesus-Schnepfe«, »Saddam Husseins letztes Gefecht«, »Dürrs Elias-Entmythologisierung« und Bücher aus Kuba und Kolumbien
Seite 106

 


KOMMENTARE & KOLUMNEN

 

Editorial
Seite 3

 

Brief aus New York
Dick Howard
Seite 16

 

Ereignisse & Meinungen.
Balduin Winter
Seite 18

 

Kommentar Recht:
Uwe Günther
Seite 22

 

Kommentar: Klonen ächten:
Martin Altmeyer
Seite 28

 

Republikanische Notizen.
Willfried Maier
Seite 32

 

Brief aus Österreich.
Gerhard Fritz
Seite 37

 

Nachgezählt.
Peter Lohauß
Seite 40

 

Glosse.
Albrecht von Lucke
Seite 44

 

Brief aus den Niederlanden:
Frank Eckardt
Seite 47

 

Brief aus Südostasien.
Doris Klein
Seite 52

 

Kommentar: Irak.
Chérifa Magdi
Seite 54

 

Italien-Kommentar.
Annemarie Nikolaus
Seite 56

 

Aus dem Beitrittsgebiet:
Wilhelm Pauli
Seite 98

 

Film-Schnitte:
Marcus Welsch
Seite 100

 

Aufgelesene Töne:
Christoph Wagner
Seite 102

 

Last Minute:
Ernst Köhler
Seite 107

 

Abgang, Echo und AutorInnen
Seite 113

 

Impressum
Seite 114