Die Erneuerung des Westens und die Grenzen Europas
Über Joschka Fischers »Die Rückkehr der Geschichte« und die Paradoxien der Neuen Weltordnung
Sieben globale
Herausforderungen hat Außenminister Fischer in seinem neuen Buch ausgemacht.
Unser Autor meint jedoch, dass Fischer die fortwährenden Wirkungen der alten
Herausforderungen zu wenig beachtet. Ein Spagat zwischen der realistischen
Einsicht in die bestehenden internationalen Machtverhältnisse und der
idealistischen Hoffnung auf das Projekt Europa reiche für eine »Erneuerung des
Westens« nicht aus. Die Interessen und Widersprüche zwischen den USA und Europa
seien dafür viel zu groß. Bevor man sich also Illusionen über die Rolle der UNO
und Europas hingebe, müsse Europa erst einmal seine eigenen Verwerfungen zur
Kenntnis und dann eine Konsolidierung in Angriff nehmen. Ohne soziales und
militärisches Gewicht geht dies nicht.
Schon der Titel des Buches
von Außenminister Fischer(1) Die Rückkehr der Geschichte. Die Welt nach dem
11. September und die Erneuerung des Westens kündigt an, was er nicht hält,
und stiftet auf Grund des immanenten Eklektizismus Verwirrung statt Klarheit.(2)
Der Obertitel annonciert eine Auseinandersetzung mit Francis Fukyamas Das
Ende der Geschichte.(3) Diese findet im Buch aber gar nicht statt. Sie wäre
auch nicht nötig, da Fukuyamas Aufsehen erregende These von 1992 sich schon
lange durch die Geschichte erledigt hat. Über weite Strecken liest es sich eher
wie ein »Anti-Kagan«(4) und damit wie eine kritische Auseinandersetzung mit dem
amerikanischen Neokonservatismus, wobei offenbar der liberale Interventionismus
à la Robert Cooper(5) Pate gestanden hat. Jedenfalls wird Cooper überwiegend
zustimmend und Kagan immer ablehnend zitiert. Dies kommt im Titel aber nicht
zum Ausdruck. Der Untertitel wiederum suggeriert, dass der 11. September ein
besonders einschneidendes Datum gewesen sei und seitdem sich alles geändert
habe. Auch diese These hält einer ernsthaften Prüfung nicht stand. Die Untaten
des Terrorismus gab es vor diesem Datum und haben sich seitdem ungerührt
fortgesetzt. Geändert hat sich zwar vieles in den letzten Jahren, aber nicht
seit 9/11, sondern eher seit 11/9 (1989), als die Berliner Mauer gestürmt
wurde. Im zweiten Teil des Untertitels »Die Erneuerung des Westens« wird im
Kontext mit 9/11 auch noch die Assoziation zu Huntingtons Bestseller geweckt,
wo es im Untertitel heißt »Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21.
Jahrhundert«.(6) Aber auch eine Auseinandersetzung mit Huntington findet der
Leser nicht. Zwar wird das Thema Djihad/Terrorismus/neuer Totalitarismus breit
thematisiert und auch als globale Herausforderung genannt, Huntingtons
Folgerungen aber nicht weiter diskutiert. Beim Thema Djihad folgt der Autor
eher Benjamin (nicht »Anthony« – sic!) Barber,(7) der mit seinem Djihad
versus McWorld aber eine ganz andere Grundthese als Huntington verfolgt,
nämlich nicht, dass sich die Zivilisationen unversöhnlich gegenüberstehen,
sondern dass es beide Megatrends, die Verwestlichung beziehungsweise Amerikanisierung
der Welt und die fundamentalistische Renaissance, gleichzeitig gibt.(8)
Das intensive name
dropping aus dem Genre der Globaltheoretiker (Fukuyama, Kagan, Cooper,
Huntington, Barber, Kaplan, Kepel u. a.) lässt einen ganz anderen Schluss zu.
Es geht dem Autor sowie dem Verlag gar nicht so sehr um eine originelle These
zu den gegenwärtigen globalen Fragen, sondern um das Heischen von
Aufmerksamkeit, gestützt auf den Nachweis, dass man alle großen Bücher der
letzten Jahre kennt und sie irgendwie verarbeitet hat.(9)
Wenn der Leser die Tour
d’Horizon durch die aktuellen weltpolitischen und weltwirtschaftlichen
Baustellen mitgemacht hat und beim Fazit angelangt ist, muss er zudem mit Verwunderung
feststellen, dass das, was der Autor als die sieben großen Herausforderungen
des internationalen Systems identifiziert, im Buch teilweise gar nicht
behandelt, allenfalls gestreift worden ist. Überzeugende Antworten auf etliche
dieser Herausforderungen werden schon gar nicht gegeben. Ein Kernelement der
angebotenen Lösungsvorschläge, gemeint ist die Rolle Europas, ist zudem schon
wenige Wochen nach der Veröffentlichung in Turbulenzen geraten.(10)
Die sieben globalen
Herausforderungen lauten: Der neue
Totalitarismus in Form des gewaltbereiten Islamismus; die schwelenden
Regionalkonflikte von der Westsahara über Palästina und den Kaukasus bis hin
nach Kaschmir; der Staatszerfall in Afrika südlich der Sahara; die Proliferation
von Massenvernichtungswaffen; der Aufstieg der neuen Mächte (China, Indien) und
ihre Integration in das internationale System; die politische und soziale
Gestaltung der Globalisierung; die Ausbreitung des westlichen Konsum- und
Sozialmodells, ohne dabei die Welt ökologisch zu überfordern. Dem ist
sicherlich zuzustimmen, auch wenn der Komplex globale Schattenwirtschaft,
organisiertes Verbrechen und die Privatisierung von Gewalt unbedingt als achte
Herausforderung hinzugerechnet werden sollte. Einzuwenden ist allerdings, dass
die Prioritäten dieser Herausforderungen aus deutscher oder europäischer Sicht
andere sind als aus amerikanischer. Die Frage der politischen und sozialen
Gestaltung von Globalisierung steht hierzulande sicher ganz oben auf der Agenda.
Dies hat sich gerade im Kontext der Europareferenden gezeigt. Der Außenminister
schlüpft hier zu sehr in die Kleider seiner amerikanischen Amtskollegin, die
sicherlich einen weiteren Horizont im Blick haben muss.
Die politische Bearbeitung
dieser Herausforderungen soll sich auf drei Säulen stützen: Erstens die USA,
deren Führungsrolle anerkannt wird; zweitens die UNO; und drittens, quasi das
Fundament der UNO, die existierenden Regionalorganisationen, wobei die EU
besonders herausgehoben wird, weil sie auf Grund ihres fortgeschrittenen
Institutionalisierungsgrades als Modell für die übrigen Regionalorganisationen
der Welt angepriesen wird. Die Grundidee lautet also: Ein fein austarierter
Spagat zwischen (unvermeidlichem) Unilateralismus und (präferiertem)
Multilateralismus, bei dem die EU die schwächelnde UNO zu stützen hat. Anders
formuliert: Ein Spagat zwischen der realistischen Einsicht in die bestehenden
Machtverhältnisse und der idealistischen Hoffnung auf das Projekt Europa.
Auffällig bei dieser Problemdefinition
ist, dass eher die neuen Herausforderungen genannt werden und die
alten, wie zum Beispiel die Entwicklungsprobleme der Länder, die weder
gescheiterte Staaten noch Schwellenländer sind, keiner Erwähnung wert sind,
dass das Thema Umwelt keinen systematischen Stellenwert hat und nur als Folge
der Motorisierung Chinas Erwähnung findet, dass das Thema Menschenrechte nur im
Zusammenhang mit dem neuen islamistischen Totalitarismus, aber nicht
grundsätzlich thematisiert wird, dass das Thema Europa zwar breiten Raum
einnimmt, dessen schon lange dahinschwärende Probleme aber offenbar im
Grundsatz als gelöst angesehen werden. Dass die Ratifizierung der europäischen
Verfassung scheitern könnte, wird zwar als Denkmöglichkeit genannt, aber nicht
wirklich ernsthaft erwogen.
Wer also den Entwurf einer
grünen Außenpolitik erwartet, sieht sich enttäuscht. Eher handelt es sich um
eine Addition der neuen Gefahren, wie sie in der letzten nationalen Sicherheitsstrategie
(NSS 2002) der amerikanischen Regierung identifiziert werden, mit den ganz
alten Problemen der internationalen Beziehungen. Wie gehe ich damit um, dass
neue mächtige Akteure wie China auf den Plan treten, die die überkommene
Machtverteilung herausfordern und als wirtschaftlich potente Konkurrenten zu
einer Bedrohung der etablierten Industrieländer werden? Überzeugende Antworten
auf die alten und neuen Fragen findet man keine, wenn man unterstellt, dass der
amerikanische Weg – militärische Prävention und Vorbereitung auf den künftigen
Hegemonialkonflikt mit China durch ein abgespecktes Star-Wars-Programm – keine
Option für Deutschland sein kann.
Wenn die genannten globalen
Herausforderungen so unterschiedlich gelagert sind, dann genügt nicht deren
Aufzählung. Hinzu gehört auch deren systematische Verknüpfung. Nur wenn die
Diagnose analytisch überzeugend ist, kann auch die vorgeschlagene Therapie
überzeugen. Wie das Zusammenwirken von USA und UNO aussehen soll, bleibt
nebulös. Dass es einer Reform der UNO bedarf, ist zwar in aller Munde.
Verschwiegen wird aber, dass die amerikanische Regierung gänzlich andere
Vorstellungen von einer Reform der UNO hat als die UNO-Vertreter selber. Dass
die EU in einer multilateralen Welt eine wichtige Rolle spielt und auch
Modellcharakter beanspruchen kann, ist unbestritten. Dieses Argument
verschweigt aber, dass die EU sich seit längerem und nicht erst seit den gescheiterten
Referenden in einer Krise befindet. Das Argument verschweigt auch, dass
wichtige Akteure innerhalb der EU, ganz ähnlich wie innerhalb der UNO, über
sehr divergierende Vorstellungen verfügen, wie es denn weitergehen soll mit
Europa, mehr noch – wozu die EU überhaupt da ist. Das Vertrauen auf die anderen
Regionalorganisationen schließlich verschweigt, dass viele unter ihnen wenig
Substanz besitzen. Die westafrikanische Union etwa steht dem Phänomen des
Staatszerfalls weitgehend hilflos gegenüber. Also – die Säulen des
Multilateralismus haben derzeit so viel mit sich selber zu tun, dass ihr Beitrag
zur Lösung der großen Herausforderungen nur gering sein kann.
Kurz – das Buch verspricht
mehr, als es halten kann.(11) Wirklich gelungen ist das Buch nur im fünften
Kapitel, wo es um Europa und seine kriselnden Beziehungen zu den USA geht. Hier
gehen eigene politische Erfahrungen ein und hier finden sich auch die wenigsten
Zitate.(12)
Kommen wir zur Sache
selbst: Die USA, hier nur eine der
gedachten Säulen der neuen Weltordnung à la Fischer, verfolgen aus ihrem
Selbstverständnis heraus grundsätzlich keine multilaterale Politik. Dies gilt
gleichermaßen für republikanische wie für demokratisch geführte Regierungen.
Quasi multilateral agieren sie nur, wenn es in ihrem Eigeninteresse liegt. Im
Kampf gegen den Terrorismus und die Proliferation von Massenvernichtungswaffen,
sogar bei der »Transformation« des Nahen und Mittleren Ostens, setzen sie
perspektivisch auf die militärische Karte. Sie sind zwar auf Grund ihrer
Hightech-Rüstung unbesiegbar, produzieren aber eine wachsende Zahl von
Selbstmordattentätern, die auf ihre Art genauso unbesiegbar, auf jeden Fall
nicht abschreckbar sind. Damit haben sie einen ganz neuen Rüstungswettlauf von
Elektronik versus Fanatismus in Gang gesetzt, eine Version vom Kampf der
Kulturen, die selbst Huntington nicht im Sinne hatte. Die Alternative lautet
demzufolge nicht, Rückkehr zum westfälischen Staatensystem oder
Multilateralismus, sondern, das zeigt jeder gründliche Blick in die Geschichte,
westfälisches Staatensystem oder hegemoniale Ordnung, um mit der hobbesschen
Anarchie und dem fehlenden internationalen Gewaltmonopol umzugehen. Das
kantsche Projekt des Staatenbundes ist immer nur Projekt geblieben. Wenn es
Wirklichkeit wurde, wie im Falle des Völkerbundes oder der UNO, dann nur mit
sehr begrenztem Einfluss und immer abhängig von der Stärke und dem Willen
seiner mächtigsten Mitglieder.
Der vorläufig letzte große
hegemoniale Ausscheidungskampf, der Kalte Krieg, hatte zum Resultat, dass der
Herausforderer, die Sowjetunion, an der hegemonialen Überdehnung gescheitert
und implodiert ist und dass die USA als einzig übrig gebliebene Supermacht am
Beginn eines neuen Hegemoniezyklus stehen. Der neue hegemoniale Herausforderer
steht schon in den Startlöchern. Es ist nicht Japan, wie in den 1980er-Jahren
fälschlich angenommen wurde, sondern China, das als Schwellenland der dritten
Generation auf dem besten Wege ist, das wirtschaftliche Vorbild Japan
erfolgreich zu kopieren, wobei die quantitative Dimension der Exportoffensive
unvergleichlich größer ist. Anders als Japan, das seine militärischen
Ambitionen 1945 beenden musste, wird China in absehbarer Zukunft auch eine
militärische Supermacht werden. Die atomaren Ambitionen bis hin zur bemannten
Raumfahrt sind da, und China ist noch viel weniger als die USA bereit, sich irgendwelchen
multilateralen Zwängen zu unterwerfen und Souveränität aufzugeben. Deswegen hat
das Thema China für die USA langfristig mindestens den gleichen Stellenwert wie
der Terrorismus.
Mit dem künftigen
Hegemonialkonflikt zwischen den USA und China korrespondiert in negativer Weise
die Krise der UNO. Die anhaltende Debatte um die Reform der Vereinten Nationen
ist ein Ausdruck dieser Krise. Sie suggeriert zudem den Eindruck, als bedürfe
es nur einer konsequenten Umsetzung der Reformabsichten, und alles wird gut. Übersehen
wird, dass die beteiligten Akteure sehr unterschiedliche Vorstellungen haben,
was unter Reform der UNO zu verstehen ist. Die amerikanische Regierung, mehr
noch der amerikanische Kongress, verstehen unter Reform der UNO deren
Verschlankung. Zu teuer, zu bürokratisch, zu ineffizient. Der Hebel für eine
UNO light ist die permanente Zurückhaltung eines Teils der Mitgliedsbeiträge
immer genau bis zu der Grenze, dass man wegen Säumigkeit bei den Zahlungen
nicht hinausgeworfen werden kann. Man hätte zwar gerne ein UN-Mandat für
Militäroperationen, wenn sie im eigenen Interesse sind. Wenn es aber nicht zu
haben ist, dann geht es auch ohne. Oder man stützt sich auf den
Multilateralismus der Willigen.
Aus deutscher Perspektive
versteht man unter Reform der UNO eine Erweiterung des Sicherheitsrats, um auf
diese Weise einen ständigen deutschen Sitz, am besten ausgestattet mit Veto, zu
ergattern. Wenn man es böswillig interpretiert, steht dahinter nicht mehr als
»Wir sind wieder wer« und wollen da rein, wollen auch in der Champions League
der Weltpolitik mitspielen. Wenn man es gutwillig interpretiert, dann ist es
natürlich von Vorteil, über einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat den
Multilateralismus zu stärken. Genau das wollen die USA aber nicht, und deshalb
sind sie auch gegen eine deutsche ständige Mitgliedschaft, während sie im Falle
Japans (wie früher Taiwans) sicher sein können, immer eine Stimme auf ihrer
Seite zu haben. So kommt es, dass der amerikanische Freund dem deutschen
Ansinnen misstraut und der ehemals schärfste Gegner, Russland, als einziger das
deutsche Ansinnen öffentlich unterstützt. Auch dieses ist eine der vielen
Paradoxien der Neuen Weltordnung.(13) Da aber China, gleichermaßen aus alter
Feindschaft wie aus der Sorge, dass der amerikanische Block im Sicherheitsrat
noch stärker wird, genauso strikt gegen einen japanischen Sitz ist, wird aus
diesem Teil der »Reform« vermutlich gar nichts. Diese Form der Reform wäre für
Länder wie Italien, Spanien, Pakistan oder Mexiko, die keine Aussicht auf einen
Sitz haben, die zweitbeste Lösung.
Eine wirkliche Reform im
Sinne der Stärkung der UNO und ihre Weiterentwicklung in Richtung Weltregierung
will nur der Apparat mit Kofi Annan an der Spitze. Da dieses aber nicht
weniger, sondern mehr Geld, nicht weniger Apparat, sondern immer neue
Unterorganisationen, nicht weniger, sondern mehr Kompetenzen bis zu eigenen
UN-Truppen bedeutet, selbst wenn man als Konzession gegenüber den USA die eine
oder andere Verschlankung akzeptiert, weil man also mehr und nicht weniger
Multilateralismus anstrebt, werden sich die USA, China, Russland und andere
Mächte, bei denen die Behauptung unbedingter Souveränität höchste Priorität
besitzt, sich dem entgegenstellen. Am Beispiel des Themas Reform der UNO lässt
sich also exemplarisch demonstrieren, wie heterogen die Interessenlage der
Akteure ist und wie gering die Chancen sind, dass die UNO tatsächlich zu einer
Art Weltregierung fortentwickelt werden kann. Die nicht nur atmosphärischen Störungen
im transatlantischen Verhältnis zeigen sich auch in der UNO-Debatte.
Damit sind wir beim
dritten Pfeiler der fischerschen
Weltordnung, den Regionalorganisationen, insbesondere der EU. Um keinen Zweifel
aufkommen zu lassen: Der Prozess der Europäischen Integration ist unbedingt
notwendig, und es geht auch um viel mehr als nur einen gemeinsamen Markt. Dazu
bedarf es einer starken EU, bei der im Zweifelsfalle auch das Mehrheitsprinzip
Anwendung finden muss. Bevor allerdings weiter nationale Souveränität an
europäische Institutionen abgegeben wird, muss klar sein, welchen Kurs Europa
steuert. Derzeit klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander wie bei der UNO
– und nicht erst seit den gescheiterten Ratifizierungsverfahren in Frankreich
und den Niederlanden. Die politische Klasse in Berlin hat schon gewusst, warum
sie ein Referendum in Deutschland nicht wollte. Es hätte sich dann auch
hierzulande gezeigt, dass Europa ein Elitenprojekt ist, das von breiten Teilen
der Bevölkerung nicht mehr mitgetragen wird. Europa befindet sich schon seit
langem in einer mehrfachen Krise. Einerseits handelt es sich um eine
Komplexitätskrise, die aus dem Fortschritt der EU, der Erweiterung wie der
Vertiefung gleichermaßen, resultiert, weil die Interessenlagen und die
Ausgangsbedingungen der immer mehr Mitglieder auf immer mehr Politikfeldern
immer größer werden. Auch hier zeigen sich die Grenzen Europas. So wie der
UNO-Apparat sich immer weiter ausgedehnt hat, so lässt sich dieses auch für die
EU konstatieren. Die fischersche Vierteilung der Mitgliedschaft in Überzeugungseuropäer
(Kerneuropa), Vernunfteuropäer an der nördlichen Peripherie (Nettozahler) und
Freiheitseuropäer oder Nettoempfänger (erste Generation in Südeuropa und zweite
Generation in Osteuropa) ist durchaus überzeugend.
Zum Zweiten handelt es sich
um eine Legitimations- beziehungsweise Identitätskrise. Dabei geht es nicht nur
um die Frage nach den kulturellen Grenzen Europas, die für potenzielle weitere
Beitrittskandidaten eine Rolle spielt, es geht im Kern um die Frage nach dem
Sinn der EU. Tony Blair hat die Alternative durchaus klar formuliert: Soll die
EU eine Wirtschaftsgemeinschaft sein oder bleiben, die mit dem Problem der
Globalisierung umzugehen hat, also Europa fit machen soll für den Weltmarkt?
Oder handelt es sich um ein politisches Projekt, das Frieden stiftet in Europa,
Demokratie und Menschenrechte bei den Mitgliedern durchzusetzen hilft und als
multilateral agierender Akteur diese Ziele auch anderswo durchsetzen will, wozu
es auch einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik mit eigenem militärischem
Unterbau bedarf? Spanien, Portugal, Griechenland und sogar die Türkei, obwohl
noch gar nicht Mitglied, sind die Beispiele, dass die EU nicht nur Wirtschaftsunion
ist, sondern auch in politischer Hinsicht Beachtliches geleistet hat.
Welche der beiden Richtungen
in der EU sich durchsetzen wird, ist nicht nur eine Frage, welche Regierung in
welchem Mitgliedsland gerade an der Macht ist. Sie hängt auch davon ab, welches
der verschiedenen beiden Lager durch die jeweiligen Erweiterungsrunden gestärkt
wird. Kommt es zu politischen Verschiebungen quer durch Europa wie derzeit in
Richtung Konservatismus, gibt es nicht nur entsprechende politische
Gewichtsverlagerungen im Rat, sondern auch in der Kommission. Der letzte
personelle Austausch hat auch dort einen Swing von rot-grün in Richtung
neoliberal bewirkt. Das gilt für die Ersetzung von Prodi durch Baroso, es gilt
aber auch für etliche andere Kommissarinnen und Kommissare.
Die Legitimitätskrise der EU
wird dadurch noch vertrackter, dass es nicht nur um die grundsätzliche
Alternative: Wirtschaftliche Union versus Politische Union geht, sondern auch
durch den Umstand, dass beide Ziele in Widerspruch zueinander stehen und die
Folgen dieses Widerspruchs von der Bevölkerung auszuhalten sind. Dies lässt
sich an der letzten Runde der Osterweiterung noch viel deutlicher wahrnehmen
als an der früheren Runde der Süderweiterung. Alle politischen Argumente
sprechen für die Osterweiterung. Wirtschaftlich spricht aber keineswegs alles
dafür. Gewinner sind (möglicherweise) die neuen Beitrittsländer über
Transferleistungen, besseren Marktzugang nach Westeuropa und dessen
Investitionen. Gewinner sind auch die westeuropäischen Unternehmen, die
Fertigung nach Osteuropa auslagern. Verlierer sind aber die westeuropäischen
Beschäftigten, deren Arbeitsplätze bei Lohnunterschieden von zum Beispiel 1:8
(zwischen Polen und Deutschland) hochgradig gefährdet sind. Dies verstärkt die
strukturelle Arbeitslosigkeit, die durch Rationalisierung und fernöstliche
Konkurrenz (die Lohnunterschiede zu China betragen sogar 1:30) sowieso schon an
zwei Fronten aufgebaut wird. Die neoliberale Vorstellung, alle in Westeuropa
freigesetzten Arbeitskräfte könnten zu Entwicklungsingenieuren und
EDV-Spezialisten umgeschult werden oder in Dienstleistungsberufe abwandern, ist
kindisch, zumal auch schon Dienstleistungstätigkeiten in großem Stil ausgelagert
werden und Entwicklungsingenieure und EDV-Spezialisten auch aus Indien und
China rekrutiert werden können. Folglich wird Europa bei der betroffenen
Bevölkerung nicht als ein Projekt wahrgenommen, das Globalisierung politisch
gestaltet und deren negative Folgen abfedert, sondern als ein Projekt, das
Globalisierung geradezu forciert und damit die negativen Konsequenzen erst
heraufbeschwört. Damit steht aber das europäische Sozialmodell, der rheinische
Kapitalismus, ein korporatistisches Politikverständnis wie in Deutschland oder
der französische Etatismus zur Disposition, Traditionen, die in angelsächsischen
Ländern eben nicht zu finden sind. Hier liegt der eigentliche Grund, warum die
europäische Verfassung bis auf weiteres gescheitert ist.
Während die Konturen
rot-grüner Außenpolitik der letzten
Jahre durchaus zu erkennen sind, hapert es an der politischen Gestaltung von
Globalisierung. Es genügt nicht, diese als zentrale Herausforderung zu
identifizieren. In den beiden Legislaturperioden der alten Regierung ist hier
zu wenig proaktiv geschehen. Die ganze Hartz-Diskussion ist im Grunde nur
Ausdruck defensiven Verhaltens und konzentriert sich zudem einseitig auf
Kostenentlastung der Unternehmen zu Lasten der Beschäftigten.
Vor allen anderen drängenden
Fragen geht es deshalb aus deutscher oder kerneuropäischer Sicht um zwei
Komplexe: Wie lässt sich Globalisierung so gestalten, dass das europäische
Sozialmodell, damit der innere Friede und die demokratische Stabilität, nicht
verloren geht? Eine neoliberale Strategie à la Tony Blair gefährdet alle drei
Faktoren. Am Ende hätten wir dann womöglich doch wieder Weimarer Verhältnisse.
Dass wir bis dato dagegen trotz höherer Arbeitslosigkeit als in den
Dreißigerjahren immun waren, liegt ja gerade an der stabilisierenden Wirkung
des Sozialstaats. Der zweite Komplex dreht sich um die Frage: Wie halten wir,
sprich Kerneuropa, es mit dem amerikanischen Freund? Für die Briten stellt sich
diese Frage nicht. Lieber der zweite in der Welt, als der dritte in Europa. Für
die Osteuropäer, namentlich Polen, stellt sich diese Frage auch nicht, weil in
der Unterordnung unter die amerikanische Hegemonie die beste Garantie gegen
eine russische Renaissance gesehen wird.
Diese beiden auf den ersten
Blick separaten Komplexe sind – das macht die Sache nicht unbedingt einfacher –
miteinander verwoben. Wenn das (kern-)europäische Sozialmodell verteidigt
werden soll, bedarf es einer aktiven Industriepolitik, die auch für den
Dienstleistungssektor zu gelten hat, um dem Globalisierungsdruck standzuhalten.
Wie man dies sehr effektiv trotz WTO-Mitgliedschaft betreiben kann, das haben
Japan und seine Nachfolger in Ost- und Südostasien seit Jahrzehnten vorgemacht.
Dass Industriepolitik nicht national, sondern in europäischem Rahmen anzusetzen
hat, versteht sich von selbst. Für die Agrarpolitik hat die EU diese Fähigkeit
lange demonstriert, auch wenn die europäischen Bauern es ihr viel zu wenig
danken.
In der
entwicklungspolitischen Diskussion hat die Forderung, sich nicht ungehemmt dem
Weltmarkt auszusetzen, Tradition. Die ostasiatische Erfolgsgeschichte von Japan
bis China zeigt, dass man sehr wohl eine Weltmarktorientierung mit einem
temporären Schutz des Binnenmarkts, einer selektiven Dissoziation, verbinden
kann. Friedrich List hat bereits Mitte des 19. Jahrhunderts das theoretische
Argument mit Blick auf die Länder der zweiten Stufe (nämlich Kerneuropa)
gegenüber Großbritannien formuliert. Ein Protektionismus auf Zeit sollte die
eigenen produktiven Kräfte wecken, um gegenüber Großbritannien wettbewerbsfähig
zu werden. Kerneuropa ist in etlichen Branchen dabei, auf die zweite Stufe
zurückzufallen. Auch in dieser Situation macht ein Protektionismus auf Zeit
seinen Sinn. Europa mit seinem gewaltigen Binnenmarkt ist schon fast eine Welt
für sich – wie die USA oder China übrigens auch, deren Außenorientierung
relativ gesehen nur sehr gering ist. Die Exportquoten der europäischen Länder
würden sofort radikal schrumpfen, wenn man den innereuropäischen Handel nicht
als Außen- sondern als Binnenhandel verbuchte, wie umgekehrt die
Außenhandelsquote, sagen wir Baden-Württembergs, nach oben schießen würde,
würde man sie separat erfassen. Die Zeit wird benötigt, um das durch die Osterweiterung
dramatisch gewachsene Binnengefälle in Europa auszugleichen. Dass das möglich
ist, zeigen die Fälle früherer Beitrittsländer wie Spanien oder Irland.
Notwendig ist also eine
»Erneuerung des Westens« im Sinne einer Erneuerung des europäischen Industrie-
und Sozialmodells. Unter dem Westen wird aber nicht Greater Europe (also unter
Einschluss Nordamerikas, Australiens und anderer Siedlerkolonien) verstanden,
sondern Europa beziehungsweise Kontinentaleuropa, wenn die Briten nicht wollen.
Das Projekt muss lauten: Die Angleichung der Lebens- und Arbeits- und damit
auch der Einkommensverhältnisse in Europa bei gleichzeitiger Dämpfung der
asiatischen Konkurrenz. Von Japan oder China lässt sich da trotz
WTO-Mitgliedschaft viel lernen, die große Fantasie bei der Kreierung
nichttarifärer Handelshemmnisse zeigen. Erst wenn diese Binnenkonsolidierung
geleistet und die Krisenbranchen wieder ins Lot gebracht worden sind, kann auch
der Erweiterungsprozess fortgesetzt werden. Es ist durchaus fraglich, ob trotz
Verabredung Bulgarien und Rumänien tatsächlich demnächst Mitglied werden. Ohne
Konsolidierungsleistung nach innen wird die Legitimität des Projekts Europa bei
der Masse der Bevölkerung weiter abnehmen.
Damit kommen wir zum
anderen Komplex. Eine große
Befürchtung amerikanischer Politiker und Publizisten war und ist die Sorge,
dass die EU zur Spaltung des Westens führt. In gewisser Weise tut sie das auch.
Aus amerikanischer Perspektive ist die Alternative zur EU die
Deckungsgleichheit der Reichweite sicherheitspolitischer und
wirtschaftspolitischer Institutionen, also NATO plus Atlantische
Freihandelszone statt EU plus GASP. So wie die USA sich auf keinem einzigen
Politikfeld ihre Souveränität wirklich substanziell beschneiden lassen wollen,
sind sie letztlich auch nicht bereit, sich der WTO zu unterwerfen. Dafür gibt
es das Amt des Handelsbeauftragten, der im Zweifelsfalle auch bilateral
wirtschaftliche Interessen durchzusetzen hat, wie der amerikanisch-japanische
oder neuerdings der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt immer wieder unter
Beweis stellt. Hier wird, wenn es sein muss, auch sicherheitspolitischer Druck
ausgeübt, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Auch gegenüber Europa sind die
Amerikaner in Handelsfragen keineswegs zimperlich und gar keine
Überzeugungsneoliberalen, wenn es um strategische Branchen wie den Flugzeugbau
geht.
Also: Die vielfältigen
Interessenkonflikte zwischen Europa und den USA, die sich in der Handels- wie
in der Sicherheitspolitik zeigen, müssen ausgehalten werden. Das Pendant zu
einer europäischen Industrie- und Agrarpolitik ist die GASP, die sich auf
Integration im militärischen Sektor zu stützen hat. Das beginnt bei der
Rüstungskooperation und endet bei einer europäischen Armee. Beides muss nicht
per se gegen die USA gerichtet sein, sollte aber europäischen Interessen
folgen, ganz so, wie die USA selbstverständlich ihrerseits verfahren. Ein
wirtschaftlich und sozial wieder gefestigtes Europa, das auch sicherheitspolitisches
Gewicht hat, ist ein viel ernst zu nehmenderer Partner im Umgang mit den
genannten großen globalen Herausforderungen. Wenn ich Multilateralismus will,
wenn ich das europäische Sozialmodell behaupten will, wenn ich Frieden,
Demokratie und Menschenrechte weltweit fördern will, dann muss ich auch ein
eigenes und eigenständiges Gewicht haben, das ich in die Waagschale werfen
kann.
1
Joschka Fischer: Die Rückkehr der Geschichte. Die
Welt nach dem 11. September und die Erneuerung des Westens, Köln 2005.
2
Warum meinen so viele Politiker, sie müssten in ihrer
aktiven Zeit Bücher schreiben und darin zu den ganz großen Fragen dieser Welt
Stellung nehmen? Jeder, der selber einmal ein wissenschaftliches, das heißt
empirisch fundiertes Buch verfasst hat, weiß, wie viel Zeit das kostet, wie
viel Jahre eigener Forschung, wie viel Erfahrung und wie viel intensive Lektüre
und kritische Auseinandersetzung mit der Arbeit anderer dafür aufgewendet
werden muss. Das gilt umso mehr, wenn es sich um einen großen Wurf handelt,
eine »Meistererzählung«, wie es die Historiker nennen. Nur schwer vorstellbar
ist es, dass ein Politiker, noch dazu ein viel beschäftigter und dauernd auf
Reisen befindlicher Außenminister, diese Zeit erübrigen kann. Sie reicht gerade
zur Lektüre von möglichst kurz gehaltenen »Executive Summaries«, die ein
Referent zusammengestellt und in die Mappe gelegt hat, die im Flugzeug oder
zwischen zwei Sitzungen überflogen wird. Wer kennt nicht die Bilder der
Minister auf der Regierungsbank im Plenarsaal, die, statt den Abgeordneten zu
lauschen, Akten durcharbeiten – ein deutlicher Hinweis auf ein strapaziertes
Zeitbudget.
Deshalb – Politiker sollten das Bücherschreiben lieber den professionellen
Publizisten und Wissenschaftlern überlassen und, sofern sie etwas zu sagen
haben, ihre Erfahrungen nach ihrer aktiven Zeit bilanzieren, wenn sie
auch die Zeit und die Muße dazu haben. Das neue Buch von Erhard Eppler (Auslaufmodell
Staat?, Frankfurt am Main 2005) unterstreicht diese Aussage in jeder
Hinsicht.
Wenn ein Politiker (oder sein Verleger) dennoch meint, er müsse so ganz
nebenbei auch noch Bücher schreiben, muss er sich auf das verlassen, was andere
für ihn zusammengetragen oder zusammengeschrieben haben, die, weil auch sie
unter Zeitdruck stehen, nicht wirklich tief in die Thematik haben eindringen
können. Das Verfallsdatum solcher Bücher ist rasch überschritten, ihre Wirkung
rasch verpufft.
3
Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte, München
1992.
4
Robert Kagan: Macht und Ohnmacht. Amerika und
Europa in der neuen Weltordnung, Berlin 2003.
5
Robert Cooper: The
Breaking of Nations: Order and Chaos in the Twenty-first Century,
London 2003.
6
Samuel P. Huntington: Der Kampf der Kulturen. Die
Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, München 1996.
7
Benjamin R. Barber: Jihad vs. McWorld, New York 1995.
8
Vgl. dazu auch Ulrich Menzel: Globalisierung versus
Fragmentierung, Frankfurt am Main 2001.
9
Über das Zitieren der großen Namen hinaus ist dann so viel
Eigenes gar nicht mehr notwendig. Auch kompositorisch ist einiges mit heißer
Nadel gestrickt, wenn nach ausufernden Exkursen nur durch schwerfällige
Floskeln der rote Faden wieder aufgenommen wird.
10
Wenn die Halbwertzeit eines Buches, das einen so großen
Anspruch formuliert, so gering ist, muss die Frage erlaubt sein, ob es
tatsächlich den analytischen Tiefgang besitzt, den das Thema verlangt. In der
freien Rede ist Fischer allemal besser.
11
Die Kapitel 1–4 und 6 sind eher eine Zitatensammlung mit
überleitenden Zwischentexten nach dem Motto: Zehn Bücher gelesen und daraus ein
elftes gemacht. Nahezu alle derzeit prominenten Autoren werden reichlich zitiert,
in extensiver Weise sogar noch in den Anmerkungen. Der schon bei der
Begutachtung des Titels geäußerte Verdacht verstärkt sich bei der Lektüre: Hier
waren fleißige Zuarbeiter am Werk, deren Lesefrüchte arrangiert wurden. Der
Autor hätte sie in Fußnote eins doch immerhin dankend erwähnen sollen. So
drängt sich der haut goût des intellektuellen Parvenüs auf.
12
Eine Durchsicht des Literaturverzeichnisses ergibt einen
weiteren überraschenden Befund. Die Masse der zitierten Autoren ist eher dem
Lager des Neorealismus oder gar des klassischen Realismus von Niebuhr, Morgenthau
und Dehio bis Kissinger zuzurechnen. Deshalb ist viel die Rede von Geopolitik,
vom westfälischen Staatensystem, von strategischen Interessen, von Sicherheit
und Gleichgewicht. Selbst das heikle Thema Türkeibeitritt zur EU wird in diesen
Kategorien behandelt. Vertreter liberaler oder gar grüner Positionen finden
sich kaum. Hier liegt vielleicht die Erklärung für den paradoxen Befund, dass
das Buch auf weite Strecken realistisch argumentiert, obwohl es doch den
Multilateralismus stark machen will. Die aufgeführten liberalen, linken oder
grünen Argumente wirken eher aufgesetzt. Prägt also trotz aller gegenteiligen
Beteuerungen das Amt den Autor, oder offenbaren sich hier dessen latente
machtpolitische Neigungen?
13
Ulrich Menzel: Paradoxien der Neuen Weltordnung,
Frankfurt am Main 2004.
»Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur«, Ausgabe
4/05.