Günter Warsewa
Stadtgestaltung durch Zeitpolitik
Experimente
und Ergebnisse im Projekt »Bremen 2030«
Bisher hat die Stadtforschung urbanes Leben als soziales und räumliches
Problem begriffen, erst jüngere Arbeiten thematisieren Zeitprobleme und
-konflikte, aus denen sich neue Perspektiven für Stadtpolitik ergeben. Das groß
angelegte Projekt »Bremen 2030 – eine zeitbewusste Stadt« versucht,
Stadtentwicklung im buchstäblichen Sinne mit der Zeit zu verbinden. Unser Autor
verbindet einen Abriss der neueren Analysen zur Stadtentwicklung und Zeitpolitik
mit den Dimensionen des Projektes in Bremen.
Time and
the City: Pinnboard-Familien, Jobnomaden, Zeitjongleure ...
Die
bekannten Mega- oder Basistrends wie Globalisierung, Tertiarisierung, demographischer
und sozialer Wandel (Individualisierung, Pluralisierung, Alterung) erzeugen
eine Reihe von Effekten, die weitgehend bekannt und vielfach diskutiert sind.
Mit diesen Prozessen gehen aber auch Phänomene einher, die im öffentlichen
Bewusstsein bislang nur wenig Aufmerksamkeit erfahren haben: Modernes
Alltagsleben bedeutet nämlich auch und nicht zuletzt, mit einer wachsenden
Anzahl von verschiedenen Zeitproblemen und -konflikten umgehen zu müssen. Dazu
gehören:
– das Management der modernen Familie,
deren Mitglieder im normalen Alltag per Zettel am Pinnbrett kommunizieren;
– die Lebensplanung von Paaren, die
keine Gelegenheit haben, am selben Arbeitsort Karriere zu machen;
– die Bewältigung von ungeplanten
Vorkommnissen im streng durchorganisierten Familienalltag;
– die nach wie vor ungleiche Verteilung
von Aufgaben, Lasten und Chancen zwischen den Geschlechtern;
– die Zeitvernichtung im Stadtverkehr:
Bei immer unterschiedlicheren Arbeitszeiten werden die unflexiblen
Massentransportmittel immer unpraktischer;
– die ständigen Nutzungskonflikte um
Zeiten: Wo Kulturkonsumenten, Businesspeople und Städtetouristen sich amüsieren
wollen, wollen andere Menschen schlafen; wo moderne DienstleisterInnen aus
Wissenschaft, Medien-, Kultur-, Technologiebranchen Arbeiten, Wohnen, Amüsieren
untrennbar mischen, bleiben nur wenige Spielräume für Alte oder Kinder.
Die Liste ließe sich fortführen
und die Beispiele zeigen – in all ihrer Verschiedenheit –, dass es vor allem
die Stadt und das Leben in den Städten ist, wo die Zeitprobleme, die sich mit
den Entstandardisierungen der letzten Dekaden enorm verschärft haben,
unausweichlich auftreten. Die unterschwellige Brisanz der aktuellen
Entwicklungen tritt bisher vermutlich aus zwei Gründen nicht offen zu Tage:
Zeitkonflikte können als solche nur in einer stark integrierenden Perspektive,
die viele Ursachen und Wirkungen zusammen betrachtet, verstanden werden.
Überdies wird die Bewältigung von Zeitkonflikten in unserer Gesellschaft
üblicherweise in die Zuständigkeit der Individuen, der einzelnen Familien oder
Haushalte verwiesen. Als gesellschaftliche, gar politische Aufgabe war
Zeitgestaltung daher bislang nicht auf der Tagesordnung.
In dem Maße, in dem nun aber diese
Konflikte zunehmen, bekommen sie auch eine neue Brisanz und die Suche nach Lösungen,
nach bewusster Gestaltung insbesondere städtischer Zeiten, wird dringlicher. An
zahlreichen aktuellen Debatten wird das deutlich: Ladenschluss,
Arbeitszeitregelungen, Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, kundenfreundliche
Verwaltung, die Belebung von Innenstädten und Stadtvierteln – immer handelt es
sich auch um verschiedene Arten von Zeitkonflikten, die eine wichtige Rolle für
die Entwicklung der Städte spielen.
Die sozial-raum-zeitliche Struktur der Stadt
Die
Tatsache, dass sich die Städte vermehrt und mit wachsender Geschwindigkeit
entlang vielfacher und zunehmend unübersichtlicher Segregations- und Differenzierungslinien
in Teilstädte zerlegen, ist seit geraumer Zeit unumstritten. Im Wesentlichen
wurde diese Dynamik bislang als sozial differenzierender Prozess beschrieben,
der sich in zahlreichen einzelnen Teilentwicklungen ausdrückt (z. B.
Herausbildung einer »new urban underclass«, ethnische Differenzierung,
Schulsegregation, Vervielfachung von Anspruchsgruppen und Interessen).
Gleichzeitig prägen diese Prozesse auch das Bild und die räumliche Struktur der
Stadt sowie ihrer einzelnen Teilräume, die durch die Rückwirkungen der
räumlichen auf die sozialen Entwicklungen noch verstärkt, unter bestimmten
Bedingungen freilich auch abgemildert werden können (Kronauer 2002). In jedem
Falle aber bilden sich die sozialen Prozesse in denjenigen Veränderungen der
Raumstrukturen ab, die – von der Suburbanisierung und Herausbildung einer
»Zwischenstadt« (Sieverts 1997) über residenzielle Segregation (Dangschat 1998)
und die Polarisierung von »gated communities« und »broken window quarters« oder
»no go areas« bis zu funktionsräumlicher Differenzierung – vielfach beschrieben
und diskutiert wurden.
Die sozialen und räumlichen
Veränderungen verbinden sich dabei auf eine Weise, die die herkömmliche
Vorstellung von Stadt, von Urbanität und städtischem Leben in zweifacher Weise
nachhaltig in Frage stellt: Zum einen scheint die Stadt ihre nach außen
abgegrenzte, identifizierbare Gestalt zu verlieren und es wird – nicht zuletzt
dadurch – zum anderen immer schwieriger, das soziale Stadtgefüge nach innen als
ein zusammenhaltendes, bei allen Ungleichheiten und Disparitäten zwischen ihren
BewohnerInnen Gemeinsamkeit stiftendes Ganzes zu erfahren (Göschel 2000, Löw
2002). Hinzu kommt, dass in den heutigen Städten nicht mehr selbstverständlich
und unumstritten die EinwohnerInnen und deren Bedürfnisse den Maßstab für die
Gestaltung der Stadt darstellen. Selbst bei schrumpfenden Einwohnerzahlen muss
sich die moderne Stadt sowohl im Umfang als auch in der Qualität ihrer
Infrastrukturen, Dienstleistungen und sonstigen Angebote auf wachsende
zeitweilige Besucher- und Nutzergruppen, wie etwa Arbeitspendler,
Businesspeople, Studierende, Touristen, Sport-, Festival- und Kulturbesucher et
cetera einstellen (Martinotti 1996).
Die neue »Stadt der Unterschiede«
(Venturi 2003) entsteht aber eben nicht allein durch die Vertiefung und
Radikalisierung von räumlichen und sozialen Differenzen. Seit einiger Zeit wird
deutlich, dass die Veränderungsprozesse, denen die Städte unterliegen, auch und
vermutlich systematisch mit zeitlichen Differenzierungen korrelieren (Mückenberger
2000, Henckel 2000, Henckel/Eberling 2002, Venturi 2003). Unterschiedliche
Rhythmen, Taktvorgaben, Zeitnutzungen und Aktivitätsmuster bilden gleichsam die
dritte Dimension der städtischen Entwicklungsdynamik, die bislang sowohl in der
wissenschaftlichen Forschung als auch in der politischen und planerischen
Praxis wenig beachtet wurde.
Um zeitgebundene Strukturen
analytisch handhabbar zu machen, ist allerdings zu berücksichtigen, dass die
Zeitdimension ihrerseits selbst eine innere Mehrdimensionalität aufweist und
dementsprechend komplex konstruiert sein muss. Die wenigen bislang vorliegenden
Arbeiten zum Zusammenhang von »Stadt« und »Zeit« verdeutlichen dies:
– Die
Arbeitsgruppe um Sandra Bonfiglioli am Politecnico di Milano hat dafür den
Begriff des »Chronotops« geprägt (Bonfiglioli u. a. 2002). Chronotope werden
hier dargestellt als spezifische, bestimmten Räumen zuzuordnende Muster aus
städtischen Funktionen, darauf bezogenen Nutzergruppen und Mobilitätsformen
sowie typischen Nutzungszeiten. Die herkömmliche Darstellungsweise
sozial-räumlicher Differenzierung wird mithin um die entsprechenden
Ausprägungen von Mobilität und Zeitnutzung ergänzt. Auf diese Weise lässt sich
für einzelne städtische Areale, Quartiere oder Stadtteile ein internes
Grundmuster beschreiben, das eben auch den »spezifischen Rhythmus« dieses Areals
umfasst. Dazu gehören auch die typischen Konflikte, die sich aus den
unterschiedlichen Zeitnutzungsmustern ergeben: Wenn Anwohner schlafen wollen,
wollen sich die Besucher von Kneipen, Theater et cetera amüsieren; wo Kinder
oder Jugendliche sich wohl fühlen, sind manchmal alte Menschen verschreckt oder
verärgert. Genauso problematisch ist aber auch das Gegenteil: Wenn Orte zu
bestimmten Zeiten nicht mit Nutzungen ausgefüllt sind, werden sie als unbelebt,
unsicher und sogar als verängstigend wahrgenommen.
– Neben
der Bedeutung von Tag-/Nacht-Rhythmen und anderen inneren zeitlichen Dynamiken
betont Marco Venturi vor allem die Verschiedenheit längerfristiger Entwicklungsprozesse
von gesamten Stadtteilen. Mehr als durch konkrete materielle oder soziale
Charakteristika seien Quartiere durch ihre Veränderungsdynamik und zeitliche
Zyklizität geprägt. »Langsame« Stadtviertel erleben über lange historische
Phasen verhältnismäßig geringe Veränderungen, während »schnelle« Quartiere eher
flüchtige Eigenschaften aufweisen und sich im Verlauf relativ kurzer Zeiträume
immer wieder gravierend umstrukturieren (Venturi 2003).
– In eine
ähnliche Richtung argumentieren auch H. Häußermann und W. Siebel mit ihrer
These von der dreigeteilten Stadt (Häußermann/Siebel 1990: 138f.), die sich
auch als »Stadt der drei Geschwindigkeiten« interpretieren lässt. Die erste
Stadt ist die international wettbewerbsfähige Stadt der Unternehmenszentralen,
der weltweit konkurrierenden und kooperierenden Wissenschaftseinrichtungen, des
Messe-, Flughafen- und Hochkulturbetriebs. Zu dieser Stadt gehören die internationalen
Verbindungen und Gäste und spezifische Dienstleistungen. Auf diesen Teil der
Stadt konzentrieren sich die innovativen Potenziale, aber auch die Mittel der
städtischen Modernisierungspolitiken und sorgen für eine stetige Beschleunigung
der Entwicklungsprozesse.
Die zweite Stadt, das heißt die
»normale Arbeits-, Wohn- und Versorgungsstadt«, umfasst die Funktionen und
sozialen Gruppierungen der (noch überwiegend deutschen) Mittelschichten und den
größten Teil ihrer Aktivitäten. Hier verläuft der Modernisierungsprozess
wesentlich langsamer, da im Verhältnis deutlich weniger politische Unterstützung
und finanzielle Ressourcen eingesetzt werden können. In erheblich stärkerem
Maße noch gilt das für die dritte Stadt, die Stadt der Randgruppen, der
Ausgegrenzten, Arbeitslosen, Ausländer, Armen, Abhängigen. Angesichts der unterschiedlichen
Entwicklungsgeschwindigkeiten bedeutet diese Dreiteilung der Stadt also, dass
sich die erste Stadt immer stärker von der zweiten und der dritten Stadt entfernt,
die sich in ihren verschiedenen Ausprägungen sehr viel langsamer vorwärts oder
gar rückwärts entwickeln.
Aus diesen unterschiedlichen
analytischen Zugriffen auf die zeitlichen Strukturen der urbanen Entwicklung
lässt sich an dieser Stelle kein konsistentes neues Konzept herstellen.
Erkennbar wird aber, dass sich die einzelnen Ansätze ergänzen und übereinander
gelegt zu einem Gesamtmuster aus Rhythmik, Dynamik und Beschleunigung zusammenfügen.
Der Begriff der »Chronotope« ist in diesem Sinne zu erweitern, das heißt bei
den zeitlich differenzierten Strukturen der Städte handelt es sich nicht nur um
bestimmte Stadtteile oder Quartiere mit je eigener Zeit, sondern eher um Netze
aus bestimmten Funktionen, sozialen Gruppen, Infrastruktur- und institutionellen
Angeboten, die sich über die ganze Stadt verteilen, sich räumlich überlagern
und funktional ergänzen. Und neben Überlagerung und Komplementarität kommt es
auch zu Konkurrenz, Ausschluss und Abgrenzung. Dadurch vertiefen sich die sozialen
Differenzierungen, aber »der entscheidende Faktor bei den neuen urbanen Prozessen
in Europa wie anderswo besteht ... darin, dass der urbane Raum ... zugleich
funktional jenseits aller physischen Nähe verflochten ist« (Castells 2001:
458).
Funktionale Verflechtung wird –
unter anderem – durch Arbeitsteilung und zeitlich aufeinander abgestimmte
Nutzungsmuster hergestellt. Beides ist gestaltbar und daher könnte den Trends
zur sozialen wie räumlichen Differenzierung und Desintegration durch die
Bewältigung von Zeitkonflikten zumindest entgegengewirkt werden. Angesichts der
dargestellten Prozesse wird freilich kaum eine Rückkehr zu den traditionellen
Formen von Urbanität und Stadtentwicklung zu erwarten sein.
Die zeitbewusste Stadt als Zukunftsaufgabe
Auf die
eine oder andere Weise sind von Zeitkonflikten also alle betroffen: Die BürgerInnen
einer Stadt ebenso wie ihre zeitweiligen NutzerInnen. Wie bei allen gesellschaftlichen
Entwicklungen ist es aber auch hier so, dass die Möglichkeiten mit den
Problemen umzugehen, sie zu bewältigen, unterschiedlich verteilt sind: Nach
Alter, nach Haushaltsform, nach Herkunft und Kultur, nach Einkommen, nach
Geschlecht, nach Status. Die wachsende Verschiedenheit zwischen den Menschen
und den sozialen Gruppen bleibt überdies im Gefüge der Städte nicht ohne Folgen.
Standorte, Zentren, Stadtteile, Wohnquartiere werden dadurch ebenfalls
unterschiedlicher, entwickeln oder verstärken spezifische Funktionen und
Identitäten, zu denen auch ein eigener Rhythmus und eine eigene Dynamik
gehören. An den Unterschieden zwischen »klassischen« Wohnquartieren und
Kulturdistrikten, Technologieparks oder Medienquartieren lässt sich dies
genauso beobachten wie an der Entwicklung von modernen Industriegebieten und
Einkaufszentren.
Städtische Zeitpolitik muss daher
vor allem zwei Ziele verfolgen: Erstens eine allgemeine Entlastung der
BürgerInnen von den allgegenwärtigen Zeitproblemen und zweitens den Ausgleich
von spezifischen Benachteiligungen, Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen. Die
zeitbewusste Stadt der Zukunft wird daher mit der Zeit ihrer BürgerInnen
bewusster und sorgsamer umgehen und auch die BürgerInnen selbst werden lernen,
ihre eigenen Zeiten und die ihrer MitbürgerInnen sorgsamer zu beachten. Im
Einzelnen wird die zeitbewusste Stadt ihre Gestaltungskompetenz auf vier Handlungsfelder
zu richten haben:
Optionalität
der Zeitnutzung
Vielfach
sind die diversen Tätigkeiten und Erledigungen der BürgerInnen stark von
institutionell vorgegebenen Bedingungen abhängig. Gegenüber den
institutionellen Strukturen und den Vorgaben spezifischer Taktgeber fehlen
häufig individuelle Wahl- und Entscheidungsfreiheiten, die es den einzelnen
Menschen ermöglichen, ihrem eigenen Rhythmus und Zeitmaß zu folgen.
Unterschiedliche, aber gut koordinierte Mobilitätssysteme könnten dazu ebenso
beitragen wie etwa multifunktionale öffentliche Räume, in denen sich
unterschiedliche Generationen sicher- und wohl fühlen.
Integration
von Zeiten und Zeitnutzungen
Insbesondere
dort, wo die Zeiten mehrerer Personen eng aufeinander abzustimmen sind (in
Mehrpersonenhaushalten/Familien), wachsen die Anforderungen an die zeitliche
Koordination des Alltags. Eine »Einheit des Alltags« herzustellen ist eine Managementaufgabe,
von der vor allem die Frauen, die dies auch heute noch im Wesentlichen zu
leisten haben, durch gesellschaftliche Vorkehrungen zumindest partiell entlastet
werden müssen.
Synchronisation
(und Desynchronisation) von Zeiten und Zeitnutzungen
Zeitnutzungskonflikte
entstehen unter anderem durch unzureichend abgestimmte Zeitangebote und -takte
von öffentlichen und privaten Einrichtungen und Dienstleistern, Arbeits- und
Öffnungszeiten. Die morgendlichen Verkehrsstaus könnten entschärft werden, wenn
die Anfangs- und Öffnungszeiten zwischen Institutionen (etwa zwischen
verschiedenen räumlich benachbarten Arbeitsstätten) entzerrt und fallweise neu
justiert würden. Ein wichtiger Grund für stetigen Alltagsstress könnte
beseitigt werden, wenn die Öffnungs- und Betriebszeiten von Kindergärten und
Schulen besser auf die Zeitbudgets und -bedürfnisse der Eltern abgestimmt
wären.
Transformation
von zeitspezifischen Nutzungs- und Bedeutungsstrukturen
Zeitprobleme
und -konflikte können und müssen auch bei gravierenden gesellschaftlichen
Veränderungsprozessen Berücksichtigung finden. Die Modernisierung der öffentlichen
Dienste und damit der Übergang zu einem modernen Verwaltungsmodell (z. B. von
der traditionellen Meldestelle zum Bürger-Service-Center) ist ein typisches Beispiel
für derartige Problemkonstellationen: Die Einführung bürgerfreundlicher Öffnungszeiten
birgt zwar ein großes Konfliktpotenzial, aber ohne sie ist eine effektive
Modernisierung kaum vorstellbar. Historische Verläufe haben aber noch einen anderen
Bezug zur aktuellen Zeitgestaltung: Vergangene Epochen, ihre steingewordenen
Zeit- und Bedeutungsgehalte lassen sich – etwa in Form der touristischen und
regionalwirtschaftlichen Revitalisierung von Innenstädten – heute neu und
bewusst erfahrbar machen und tragen so zu einer Bereicherung des Alltags und
der Erlebnisqualität bei.
Die Beschreibung dieser – selbstverständlich
eng miteinander verknüpften – Handlungsfelder macht die Anforderungen deutlich,
die mit dem Projekt »Bremen 2030 – eine zeitbewusste Stadt« verbunden waren:
Wenn städtische Zeitpolitik zu einer Gestaltungsaufgabe werden soll, die reale
Wirkung entfaltet, sind Entwicklungen und Veränderungsprozesse auf all jenen
Ebenen und in all den Dimensionen anzustoßen, in denen sich die Veränderung von
städtischen Strukturen abspielt. Dazu gehört die Sensibilisierung der
Öffentlichkeit für ein Thema ebenso wie seine Verankerung in den politischen
Diskursen; die Gewinnung und Vertiefung von systematischen Kenntnissen über die
betreffenden Wirkungszusammenhänge; die Verdeutlichung durch Experimente und
gute Beispiele ebenso wie die Mobilisierung von Kreativität und Unterstützung
bei gesellschaftlichen Gruppen und politischen Akteuren.
Wie kann und wie lässt sich die Stadt verändern?
Das
generelle Ziel dieses stadtpolitischen Experiments ist mithin eine reale Veränderung
der Bedingungen des städtischen Lebens und damit der Stadt selbst. Hierbei
handelt es sich um einen offenen Prozess: Die Entwicklung und Konturierung der
Zielperspektive der »zeitbewussten Stadt« muss selbst ein Teil der
Projektarbeiten sein. Neben dieser inhaltlichen Aufgabe – eine plausible Vorstellung
von der »zeitbewussten Stadt« zu entwerfen – waren (und sind nach wie vor) in
den konkreten Arbeitsschritten mindestens drei schwierige Vermittlungsprobleme
zu bewältigen:
Theorie
und Praxis / Wissenschaft und Politik
Die
wissenschaftliche Arbeit ist – vor allem bezüglich der Praxisprojekte – bewusst
eng mit politisch-praktischen Absichten und Aktivitäten verknüpft. Daher ist es
ein Charakteristikum dieses Typs von Vorhaben, dass die Bearbeitung und
Umsetzung der konkreten Experimente und praktischen Beispiele einer großen
Dynamik unterliegt. Manche der (Teil-)Vorhaben erweisen sich unterwegs als
nicht durchführbar, manche entwickeln sich auf unvorhergesehenen (Um-)Wegen und
wieder andere mutieren zu völlig neuen Unternehmungen. Praktische Veränderungen
sind aber auf andere Weise kaum zu erreichen und schon gar nicht ohne die
Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung und ohne die Beachtung von deren
Relevanz- und Beurteilungsmaßstäben: Fragen von politischer Um- und
Durchsetzbarkeit, Personalaufwand bis zu Finanzierungsfragen sind deswegen mit
den Verantwortlichen in den jeweiligen Bereichen zu klären und zu bewältigen.
Durch die ausdrückliche Konsensorientierung und die Einbeziehung der
verschiedenen politischen Positionen entzieht sich das Gesamtvorhaben dem
Verdacht, dass Prozess und Akteurskonstellation als Gegenmachtoption
konstruiert sein könnten.
Gegenwart
und Zukunft Machbares und Wünschbares
Unabhängig
von der Zielperspektive auf das Jahr 2030 kann Zukunft sich nur aus dem
Vorhandenen entwickeln. Insofern ist es auf der einen Seite unerlässlich, sich
mit der aktuellen Stadt zu beschäftigen und nach Lösungen für die heutigen
Zeitprobleme und -konflikte zu suchen. Auf der anderen Seite ist es aber auch
notwendig, die fortschreitende Entwicklung von Bedingungen sowohl des Machbaren
als auch des Wünschbaren in den Blick zu nehmen und daher möglichst umfassende
Methoden der Zukunftserschließung anzuwenden.
Nicht zuletzt deshalb wurde das Thema der »zeitbewussten Stadt« zum Gegenstand
künstlerischer Aktivitäten (Schreib-, Theaterwerkstatt)
gemacht und in einem Schülerwettbewerb sowie einem Schülertheater behandelt.
Ebenso gehört zur Zukunftserschließung auch die Nutzung des wissenschaftlichen
Expertenwissens über gesellschaftliche und technologische Trends, das durch
internationale Kontakte und eine größere Zahl eigens in Auftrag gegebener
Expertisen einbezogen wird. Selbstverständlich gibt es auch in der Politik –
etwa in Form von Partei- oder Regierungsprogrammen – Vorstellungen über
Zukünfte und Strategien ihrer Realisierung.
Diskurs
und Umsetzung/Mitwirkung und Entscheidung
Nicht
zuletzt weil sich die BürgerInnen heute mehr als früher in die Angelegenheiten
ihrer Lebensumwelt einmischen, muss in kleinräumigen städtischen Veränderungsprozessen
mit einer wachsenden Anzahl von Mitspielern gerechnet werden. Es gibt bei ihnen
große Unterschiede in der Kompetenz, der zeitlichen Belastbarkeit et cetera,
aber häufig können sie ein beachtliches Veto-Potenzial mobilisieren und Entwicklungen
zumindest erheblich erschweren. Ebenso wie praktische Fortschritte in dem
angestrebten Umfang nicht ohne die Unterstützung und Kooperation von formeller
Politik und Verwaltung möglich sind, sind sie daher auch ohne die Beteiligung
der betroffenen BürgerInnen nicht denkbar. Zeitfragen haben immer einen
Querschnittscharakter und das bedeutet auch, dass immer eine große Zahl von
Menschen, Gruppen, Institutionen, Interessen und Positionen an der Suche nach
Problemlösungen zu beteiligen sind. Dafür gibt es nicht immer zureichende
Instrumente und Verfahren und deshalb gehört es zum Vorhaben »Bremen 2030«
dazu, hierfür angemessene Verfahren der Bürgerbeteiligung in einem weiten Sinne
zu entwickeln. Innovative Lösungen werden nur zu Stande kommen, wenn auch neue
Formen der gesellschaftlichen Aushandlung und Verständigung gefunden werden.
Diesem Erfordernis trägt die Herstellung von »Pakten« (Mobilitäts-, Zeitpakte)
zwischen den beteiligten Akteuren Rechnung, deren praktische Konturierung und
Erprobung ein wesentliches Ziel der Arbeiten darstellt.
Pakte und Projekte
Konkret
geht es also darum, möglichst übertragbare Lösungen für typische Zeitkonflikte
und -problemlagen zu entwickeln. Die Rolle des Projekts »Bremen 2030« nimmt
dabei je nach Thema und Handlungskonstellation unterschiedliche Ausprägungen
wie etwa Anstoß und Management von konkreten Projekten, Moderationsaufgaben,
Mobilisierung und Einbringung von externem Sachverstand und Erfahrungen, an.
Die durchgeführten (Teil-) Projekte im Einzelnen:
Innenstadtbelebung
Mit
dem Ziel der Steigerung von Nutzwert und Aufenthaltsqualität sind für die
Bremer Innenstadt funktions- beziehungsweise zielgruppenspezifische Vorhaben
eingeleitet: Die Funktion und die Effekte des neu eingerichteten
Bürger-Service-Centers der öffentlichen Verwaltung in der Innenstadt werden
nach der Eröffnung in einer begleitenden Evaluation überprüft. Im Zentrum der
Aufmerksamkeit stehen dabei die verschiedenen Aspekte der Dienstleistungsqualität
und eines nachfragegerechten Angebotes, bei denen selbstverständlich Zeitfragen
eine zentrale Rolle spielen.
Planungsdialog
und Mobilität im Industriestandort
Der Bremer
Osten hat sich zu einem modernen innerstädtischen Industrie- und Gewerbestandort
entwickelt, wo sich gewerbliche Lieferverkehre, Anwohnerverkehre, öffentliche
Nah- und Fernverkehre, Pendler- und Arbeitswegemobilität, Einkaufsfahrten zu
großen Einkaufszentren und Transitverkehre in großer Dichte mischen und überlagern.
Die Bewältigung der daraus resultierenden Konflikte (Staus, Lärm, Verkehrsrisiken,
mangelhafte Erreichbarkeiten und Zugänglichkeiten, Nutzungskonkurrenzen) ist
sowohl ein stadt- und verkehrsstrukturelles Planungsproblem als auch ein
Organisationsproblem im Alltag der beteiligten und betroffenen Menschen.
Offensichtlich setzt sich der
Strukturwandel in diesem Teil der Stadt aus einer Vielzahl von Einzelentwicklungen,
-planungen und -entscheidungen zusammen. Und bei aller Sorgfalt und
Professionalität im Einzelnen wird immer wieder deutlich, dass alle diese
Planungen ablaufen, ohne zu berücksichtigen, was gerade nebenan gedacht und geplant
wird. Im Rahmen von Bremen 2030 wurde deshalb ein Planungsdialog eingeleitet,
bei dem die verschiedenen Dynamiken in dem betreffenden Stadtgebiet aufeinander
bezogen und auch im Hinblick auf Zeitkonflikte abgestimmt werden.
Aber auch für die großen
Industrie- und Gewerbebetriebe in diesem Gebiet gilt es, auf erkennbare Veränderungstrends
zu reagieren: Die Zunahme von Frauenbeschäftigung in allen
Unternehmensbereichen verlagert etwa einen größeren Teil der bekannten
Vereinbarkeitsprobleme, die sich für berufstätige Frauen mit Familie stellen,
in die Betriebe und stellt neue Anforderungen an die Organisation von
Arbeitszeiten oder der Arbeitswegemobilität.
Erreichbarkeit
und Stadt(teil)belebung
Im Falle
des Bremer Nordens braucht der eingeleitete Strukturwandel vom maritimen
Industriestandort zum maritim geprägten Dienstleistungs- und Freizeitstandort
die Ergänzung durch eine bessere infrastrukturelle Anbindung des zentralen
Verkehrs- und Umsteigeknotens für die gesamte Region des Vegesacker Bahnhofs.
Erreichbarkeit bedeutet aber nicht nur den reinen Zeitaufwand, der erforderlich
ist, um mit verschiedenen öffentlichen Transportmitteln aus dem gesamten
Einzugsbereich nach Vegesack zu kommen. Es geht vielmehr immer auch um die
Nutzungs- und Aufenthaltsqualität von Verkehrsmitteln, Verkehrsanlagen und um
die Wahlmöglichkeiten der Beförderungsart, weil auch das für die sozialen
Funktionen von Mobilität wichtige Größen sind.
Neue
Wohnformen
Ein
Beispiel: Im Stadtteil Gröpelingen wohnen viele Bürger muslimischen Glaubens,
die als junge Arbeitnehmer hierher gezogen sind, hier gearbeitet und inzwischen
das Rentenalter erreicht haben. Daraus resultiert ein hoher Bedarf nach einem
kulturell angepassten Seniorenwohnhaus für türkische Migranten, das eine
raum-zeitliche Nähe und Kopräsenz im vertrauten Lebensumfeld der älteren
Menschen, ihrer Verwandten und Freunde ermöglicht. Für die konkrete Gestaltung
einer Wohnanlage wurde vom Projekt 2030 in Zusammenarbeit mit den türkischen Gemeinden
sowie dem Auftraggeber und Betreiber ein Konzept entwickelt, das sich im Bau
befindet.
Kinderbetreuung
im Stadtteil
Kindertageseinrichtungen
sollen dem veränderten Bedarf und den Lebenslagen von Kindern, Eltern und
MitarbeiterInnen besser gerecht werden können. In einem Bremer Stadtteil wurden
exemplarisch flexiblere Betreuungslösungen in Kooperation mit Eltern,
Beschäftigten, Interessenvertretungen und Trägern entwickelt. In einem mehrstufigen
Verfahren wurden mit allen Beteiligten Problemlösungen erarbeitet, die immer
wieder rückgekoppelt und in Form eines Beteiligtengutachtens in die abschließenden
politischen Abstimmungen eingebracht wurden. Das Projekt Bremen 2030
führte dieses Verfahren in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, Trägern,
Eltern und Interessenvertretungen durch.
Fazit: Kontraktuelle Politik für die Stadt der
vernetzten Chronotope
Auf Grund
ihrer sehr verschiedenen Themenstellungen haben diese Praxisprojekte auf den
ersten Blick nicht viel gemeinsam. Gleichwohl geht es in allen Fällen um mehr
oder minder komplexe und dynamische Konstellationen von Zeitproblemen, an denen
viele sehr unterschiedliche Akteure beteiligt sind. Bessere als die vorhandenen
Problemlösungen sind unter diesen Voraussetzungen nur vorstellbar, wenn erstens
schwierige Interessenausgleiche in den jeweiligen Akteurskonstellationen gelingen,
und zweitens die thematischen und fachlichen Beschränkungen traditioneller
Fachplanung überwunden werden.
Das Gesamtvorhaben »Bremen 2030 –
eine zeitbewusste Stadt« ist somit nicht nur unter inhaltlichen, zeitgestalterischen
Gesichtspunkten, sondern auch im Hinblick auf Verfahrensaspekte ein
stadtpolitisches Experiment. Vor diesem Hintergrund erklärt sich der
institutionelle und organisatorische Aufwand des Vorhabens: Er soll eine stetige
Abstimmung und Rückkoppelung mit den Senatsressorts als vielfach verantwortlichen
Umsetzungsinstanzen für zeitpolitische Maßnahmen und eine querschnitts- statt
ausschließlich fachpolitische Bearbeitung gewährleisten. Darüber hinaus sind an
allen konkreten Projekten weitere Akteure – Unternehmen, Verbände oder auch wenig
organisierte Interessengruppen, wie zum Beispiel Eltern, mit konkurrierenden oder
widerstreitenden Interessen – beteiligt, die in den herkömmlichen, oftmals
bipolaren und antagonistischen Konfliktkonstellationen (z. B. Arbeitnehmer vs.
Arbeitgeber) die »ausgeschlossenen Dritten« (z. B. die »Kunden«) darstellen.
Damit stellt das Projekt »Bremen
2030« auch einen Versuch dar, innovative Netzwerke aus verschiedenen Akteuren an
die Stelle regelgesteuerter Routine und zivilgesellschaftliche »Pakte« an die
Stelle konkurrenzdemokratischer Mehrheitsentscheidungen zu setzen. Allerdings
zeigt die Praxis, dass sich alternative Willensbildungs- und Entscheidungsverfahren
wie auch die beteiligten Akteure unvermeidlich in einem Spannungsverhältnis zu
den demokratisch legitimierten und professionellen Experten des politischen und
administrativen Systems bewegen. Neue Beteiligungs- und Aushandlungsformen, die
Aktivierung und Mobilisierung von zivilgesellschaftlichen und selbst
organisierten Entscheidungsmechanismen konkurrieren auf der anderen Seite mit
allen möglichen anderen alltäglichen Aktivitäten und Erfordernissen.
Die zeitweilig sehr hoch
gesteckten Erwartungen in die Leistungsfähigkeit selbst organisierter sowie
selbstorganisierender zivilgesellschaftlicher Prozesse müssen vor dem
Hintergrund der Projekterfahrungen deutlich eingeschränkt werden. Handlungsfähigkeit,
professionelle Bearbeitung von Problemen und kollektiv verbindliche Entscheidungen
über größere Reichweiten erfordern in der Regel doch die intensive Beteiligung
und Unterstützung formell politischer und administrativer Akteure. Allerdings
sind diese Akteure in einer erweiterten Rolle gefragt: Nicht nur als Planer und
Entscheider, sondern als Mitspieler unter Vielen, die sich gemeinsam auf
Moderations- und Supervisionsverfahren sowie auf gleichberechtigte
Aushandlungen einlassen. Dies setzt freilich nicht nur bei den Institutionen
und Akteuren des traditionellen politischen Systems einen Prozess des
behutsamen Change-Managements, das heißt der bewussten und gezielten
Veränderung des eigenen Rollen- und Professionsverständnisses, voraus.
In dem Maße, in dem eine solche
kooperative Politik sich entfaltet, trägt sie zu einem grundlegenden Formwandel
von Politik bei: Kollektiv bindende Entscheidungen in Gestalt von gesetzlichen
oder behördlichen Regulierungen können zunehmend durch formale Verträge,
(semi-)formelle oder informelle Absprachen und Vereinbarungen ersetzt werden.
Dieser Bedeutungsgewinn »kontraktueller Politik« (Lahusen 2003) bedeutet
freilich keineswegs, dass legislative und demokratisch legitimierte
Entscheidungen überflüssig werden oder im Widerspruch dazu stehen müssten. Viele
Indizien sprechen im Gegenteil dafür, dass die Chancen für kooperative Willensbildungs-
und Entscheidungsprozesse durch die Beibehaltung der formalen Entscheidungsrechte
politischer Institutionen eher vergrößert werden (»in the shadow of the law«).
Die angestrebten »Pakte« und ihre
Herstellung sind als Kernelement der Projektarbeit von »Bremen 2030« eine
Konkretisierung von kontraktueller Politik. Zu einem innovativen Element der
Stadtgestaltung werden sie, wenn sie von den unterschiedlich betroffenen,
unterschiedlich interessierten und leistungsfähigen Akteuren als angemessen,
fair und gerecht akzeptiert werden können (Warsewa 2003). Wie solche
Problemlösungen in der Sache aussehen können, lässt sich bestenfalls in Teilen oder
in allgemeinen Umrissen vorhersehen und planerisch konkretisieren. Ein erheblicher
Teil der definitiven Entscheidungen muss in Gestalt von konkreten Umsetzungsregelungen
vor Ort entwickelt werden. Die Herstellung der dazu erforderlichen Übereinkünfte
ist als »local justice« (Elster 1995, Schmidt 2000) bezeichnet worden: Als
Erarbeitung einer Übereinkunft zwischen heterogenen Akteuren, in der
prozedurale und inhaltliche Elemente auf das Engste miteinander verbunden sind
und die angesichts des stetigen Veränderungsprozesses aller Elemente, die in
die Übereinkunft eingegangen sind, stets nur für einen begrenzten Zeitraum
Bestand haben kann.
Literatur
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