Eine Schweizer Schlachtbeschreibung

Thomas Hürlimanns Roman "Der große Kater" und andere Schweizer Prosa in Kurzbesprechungen

Joscha Schmierer

Man kann den ersten Roman des erfolgreichen Novellisten und Theaterautors Thomas Hürlimann in Teilen als einen Politthriller amerikanischer Machart auf Schweizer Boden lesen. Eine Berner Machtintrige wird seziert und aus der Sicht des Verlierers durchgespielt. In dieser Lesart zieht er einigen Reiz aus dem Widerspruch zwischen dem Genre und dem Milieu, in dem er spielt: der angeblich biederen Eidgenossenschaft und ihrer angeblich noch beschränkteren politischen Klasse. Darin ist das Umschlagen in politische Satire bereits angelegt, als die der Roman manchmal wirkt. Diese Aspekte haften an den Ereignissen des 19. Juni 1979, um den der ganze Roman kreist.

Das spanische Königspaar ist auf Staatsbesuch in der Schweiz. Es ist schon der zweite Tag ihres Besuches. Der erste Tag ist ordentlich über die Bühne gegangen, der zweite Tag steht kurz vor dem Höhepunkt, dem Staatsbankett, und für den dritten Tag werden die letzten Planungen zwischen den zuständigen Stellen der beiden Länder abgesprochen. Es muß etwas improvisiert werden. Juan Carlos ist von einer leichten Grippe geplagt und die Gattin, Krankenschwester von Beruf, hat auf die Verlegung der Besichtigung einer Flugübung der Schweizer Luftwaffe in den Alpen gedrungen, die Juan Carlos, selbst Jet-Pilot, aber auf keinen Fall ausfallen lassen will. Sie wird jetzt also den wichtigsten Programmpunkt des dritten Besuchstages bilden. Parallel dazu muß das "Damenprogramm" festgelegt werden. Es könnte beim ursprünglich geplanten Besuch einer Textilfabrik mit ihren vielen spanischen Gastarbeiterinnen bleiben. Aber an dieser Stelle kommt Pfiff ins Spiel, der Chef der Sicherheitspolizei. Er setzt statt dessen den Besuch einer Klinik auf das Programm. Das müßte die Königin bei ihren beruflichen Erfahrungen doch viel mehr interessieren! Damit macht Pfiff den entscheidenden Schachzug gegen seinen langjährigen Freund und Konkurrenten nicht nur auf der Karriereleiter, den Innenminister, seinen Vorgesetzten, der gegenwärtig turnusgemäß das Amt des Bundespräsidenten ausübt.

Dieser Bundespräsident, der "große Kater", ist die Zentralfigur des Romans. In der für den Besuch ausgewählten Klinik liegt sein krebskranker jüngster Sohn im Sterben. Seine Frau wird den geplanten Besuch, in dem sie ja mit die Hauptrolle spielen müßte, unvermeidlich dahin verstehen, daß er nun endgültig über ihre Gefühle hinweggeht und selbst noch das Sterben seines Sohnes für die politische Karriere instrumentalisiert. Gegen dieses Mißverständnis, das ganz nahe neben dem Leben liegt, das er führt, kämpft der große Kater nun in einer Gegenintrige an. Sie bildet den Handlungsstrang des Romans.

Schweizer und Schweizerinnen werden das Buch als Schlüsselroman lesen können. Wer war am 19. Juli 1979 Bundespräsident, wer vor allem ist Pfiff, der hier für die staatliche Überwachungsmanie verantwortlich gemacht wird, die die Schweizer Demokratie so tief erschüttert hat? Für unsereins, der Schweizer Politik unkundige Leserinnen und Leser, wird nur so viel klar, daß das Buch der Sohn des "großen Katers" geschrieben hat. Das wird an zwei Stellen angedeutet. Sobald man dann weiß, daß der Schweizer Bundespräsident 1979 Hürlimann hieß, wird offensichtlich, daß es hier nur nebenbei um einen Politthriller geht, hauptsächlich aber um einen ziemlich radikalen Versuch, sich eine öffentliche Geschichte vor aller Augen privat wieder anzueignen. Dieser Versuch wird auf paradoxe Weise unternommen, indem Privates durch den Roman erst öffentlich gemacht wird und zugleich öffentliche Ereignisse in die Familiengeschichte zurückgeholt werden.

Eine Familientragödie als Staatsdrama, das kann es nur in klassischen absolutistischen Monarchien und demokratischen Republiken geben. Das Bankett mit den königlichen Gästen wird zur Arena. In einigen Besprechungen kam es so heraus, als ob Hürlimann in diesem Buch mit seinem Vater abrechnen würde. Das ist falsch. Sicher ist die Kritik an der Autobahnbauerei und ihrer Verknüpfung mit der eigenen Karriere unüberhörbar. In Wirklichkeit reflektiert der Roman das Verhältnis von Politischem und Privatem und ist zugleich ein Versuch, den "großen Kater" in seiner politisch geformten Fremdheit zu verstehen. Er verglüht, in dem von seinem Freund und Konkurrenten arrangierten Kurzschluß zwischen Politischem und Privatem, obwohl seine Gegenintrige nicht ganz erfolglos bleibt und er zumindest den Staatsbesuch am Krankenbett seines Sohnes verhindern kann, ohne daß es zu einem politischen Skandal kommt.

Die Ehe war zu diesem Zeitpunkt schon Teil des politischen Schattenspiels. Danach ist sie zerbrochen, auch wenn es sich nicht mehr lohnt, eine Scheidung durchzuführen. Diese findet innerhalb der eigenen vier Wände statt. Die Frau bezieht den Oberstock, im Erdgeschoß dämmert der "große Kater", seiner privaten Stützpfeiler und des öffentlichen Amtes beraubt, vor sich hin. Seine gelegentlichen Ausbrüche mit Spaziergängen und Wanderungen verschaffen ihm keinen Boden unter den Füßen. Niemand weiß mehr, wer er einmal war. Damit findet er sich meistens ab. Doch wenn er einmal daran zu erinnern versucht, kommt es als Spinnerei an.

Es ist ein Buch über Aufstieg und Niedergang eines Politikers. Davon gibt es mehrere. Aber in der Erzählperspektive Hürlimanns, der ja vieles von seinem Vater weiß, das der Öffentlichkeit verborgen blieb und der den politischen Werdegang des Vaters rekonstruieren muß, weil er nicht als Zeitzeuge an ihm teilgenommen hat, wird das Drama zwischen Politischem und Privatem auf einer neuen Ebene wiederholt und gegen die Herrschaft des Politischen protestiert, ohne dessen Recht zu bestreiten.

Bewunderswert ist, wie Hürlimann Elemente des Politthrillers mit denen des Psychodramas verknüpft, und mehr noch, daß er den Mut hat, weiterzuerzählen, wo die Handlung nicht mehr trägt und die Bewegung nach dem Ende der politischen Intrige in den persönlichen Verfall übergeht. So in Nahaufnahme war noch selten über das Leben des Politikers zu lesen: wie er gesetzmäßig gefesselt ist zwischen inkommensurablen Mustern und Symbolen und schließlich im Niemandsland verdämmert. Es ist die Zuneigung des Erzählers zu seinem Helden, die dieses gewagte Unterfangen gelingen läßt.

Thomas Hürlimann, Der große Kater, Roman. Zürich (Ammann Verlag) 1998 (236 S., 38,00 DM)

Schweizer Prosa

Kurzbesprechungen

Ringelpiez mit Mord und Totschlag Urs Richle legt diesmal die Karten von vornherein offen, die er zu mischen gedenkt. In Kairo startet eine Schmuggelaktion, bei der in Genf durch den Tausch gleichartiger Koffer Ware zu Geld gemacht werden soll. In Genf selbst wird von der Konkurrenz aus einem der Kofferträger Ort und Zeitpunkt der Übergabe herausgefoltert. Und ein alter Mann hat es mal wieder in seinem Heim nicht ausgehalten und sich aus dem Staub gemacht. Die geplante Kofferübergabe und die Absicht der gegnerischen Bande, den Koffer zu schnappen, bilden den roten Faden dieser Städtetour durch Genf. Der rote Faden wird empfindlich verwickelt durch die Schusseligkeit des alten Mannes. Weitere Figuren werden - meist paarweise - in das Durcheinander hineingezogen. Es gibt Tote, das Geld landet schließlich im See, und für eine Reihe von Leuten wird das Leben im großen und ganzen so weitergehen wie bisher: Ein Versuch, die "kleinste Weltstadt" in ihrer Mischung aus Verbrechen und Normalität durch das Aufeinandertreffen heterogener An- und Absichten von Individuen, deren Wege sich nur zufällig kreuzen, darzustellen. Die Erzählweise nähert sich der Form eines Drehbuches an. Kurze Szenen, Ortswechsel durch Schnitte. Der Leser sieht, wie wenig die Akteure im Unterschied zu ihm durchblicken. Das ist gelegentlich amüsant. Der verwirrte Alte wird allerdings als moralische Instanz ein bißchen penetrant. Es ist nur folgerichtig, daß er am Ende abtreten muß - in Freiheit und glücklich.

Urs Richle, Hand im Spiel. Roman, Frankfurt/Main (Eichborn Verlag) 1998 (295 S., 39,80)

Ausbruch als Einübung Der kleine Held hat bei einem Übungsmarsch der Rekruteneinheit mit seinem Lastpferd ein paar Schritte beiseite gemacht und ist dann geradeaus gegangen. Und schon ist er zum Deserteur geworden. In der Schweiz darf man zwar bis heute nicht den Wehrdienst verweigern, erschossen wird man aber für die Entfernung von der Truppe auch nicht gleich. Die Geschichte hat ihren Drehpunkt in Chur, wo auch der Autor herkommt. Autobiographische Bezüge sind offensichtlich. Der kleine Held kommt von unten, hat aber vor seinem Militärdienst ein Studium begonnen. So ist er Teil der Churer Szene, wäre aber auch als Schwiegersohn des eidgenössischen höheren Beamten und Reserveoffiziers denkbar, sofern er sein Militärdelikt anstandsgemäß begleicht. Der potentielle Schwiegervater ist sogar bereit, ihn zu verteidigen vor dem Militärgericht. Es sind die siebziger Jahre, und da läßt sich der kleine Held auch in der Schweiz auf nichts ein. Er wird zu mehrmonatiger Haft verurteilt. Statt aber die Strafe anzutreten, taucht er unter. Keine Angst, er gerät nicht in die Nähe des Terrorismus, sondern trifft überall Frauen, die ihm helfen. Zum Schluß fährt er unter Anteilnahme der Familie in die Niederlande, wo ihm eine dieser Frauen Auskommen und Brot versprochen hat. Bis dahin hat er zwar kein einziges Problem mit der Polizei, aber doch einige Probleme, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Zu viele Frauen, zu wenig Geradlinigkeit. Einstweilen hat er immer Tagebuch geschrieben, am liebsten hätte er noch beim Vögeln den Griffel in der Hand. Das Tagebuch bildet auch die Form des Romans. Teilweise ist es ziemlich witzig, es transportiert aber, so glaube ich, ein Lebensgefühl, das es nie gab und auch nie geben wird. So locker läuft nicht mal das beste Spiel. Man muß das Buch als nostalgische Utopie eines älter gewordenen Autors lesen. Je müder er wird, desto unbegreiflicher wird er sich als kleiner Held. Folglich übertreibt er. Das ist sein gutes Recht, wäre aber wahrscheinlich jugendgefährdend, würde die Übertreibung ernstgenommen.

Silvio Huonder, Übungsheft der Liebe. Roman. Frankfurt/Main (S. Fischer Verlag) 1998 (207 S., 34,00 DM)

Nachgelieferte Fingerübungen Alex Capus hat im letzten Jahr einen Roman veröffentlicht, der gut lesbar von Schweizer Fluchten und Karrieren in der Welt erzählt: Munzinger Pascha. Die meisten Geschichten seines jetzigen Buches dürften nach dem damaligen Erfolg aus der Schublade geholt worden sein. Dringend ist zu raten, den Roman zuerst zu lesen, dann erscheint die Geschichtensammlung weniger beliebig. Auffällig an ihnen ist ein gewisses Selbstbewußtsein. Mit ihm wird nachgebohrt in dem, was als Zufall erscheint. Aber mit diesem Selbstbewußtsein ist eine Selbstgefälligkeit verbunden, die der Autor erst ablegte, als er die Distanz zwischen Munzinger Pascha und sich auszuloten begann. Die Geschichten nun umkreisen nur den einen Pol, den Autor selbst. Die letzte allerdings ist schon im Gestus des großen Autors geschrieben: Ein Sünder ruft an, und Capus vergibt ihm.

Alex Capus, Eigermönch und Jungfrau. Geschichten, Zürich (Diogenes Verlag) 1998 (188 S., 29,90 DM)

Verstocktes Einwanderungsland Die schwierigsten Geschichten sind zunächst vielleicht nur ungeschickt zu erzählen. Franco Supino erzählt von zwei italienischen Gastarbeitersöhnen in der deutschen Schweiz. Die eine Familie ist mit ihrem Sohn nach Süditalien zurückgezogen, die andere ist geblieben. Ihr Sohn ist inzwischen Anwalt geworden, der Sohn der anderen hat in Italien nie wieder Fuß gefaßt. Nach Umwegen ist er in die Stadt seiner Kindheit und Jugend zurückgekehrt. Sein früherer Kumpel verschafft ihm einen Job in einer Kindertagesstätte. Es läßt sich nicht schlecht an. Es sieht sogar so aus, als hätte er dort die Frau seines Lebens gefunden, sei nun vielleicht daheim angekommen. Aber natürlich, so muß man im Duktus des Romans sagen, entpuppt sich die aufkeimende Hoffnung zu einer Tragödie. Im Roman kaum bearbeitet, bleibt von der komplizierten Geschichte nur der Hinweis, wie gelingende Integration des einen dem anderen gegenüber zum Verrat werden kann, während dessen Unangepaßtheit dem Angekommenen als Bedrohung erscheinen muß. Dieses unbedachte Verhältnis von Integration in das Einwanderungsland und Desintegration unter den Immigranten wird hier zwar reflektiert, findet aber noch keine Erzählform.

Franco Supino, Die Schöne der Welt oder der Weg zurück. Roman, Zürich (Nagel & Kimche Verlag) 1997 (190 S., 36,80 DM)

Harte Zeiten im Wolkenkuckucksheim Martin R. Dean ist ein ausgebuffter Literat, der, was er erzählt, notfalls an den Haaren herbeiziehen und ihm immer noch eine Form geben kann. Für seine Knotenkunde hatte er vor vier Jahren die große Form gewählt. Die war ein bißchen aufgesetzt. Diemal sind es Wolken, in deren Gestalt und Bewegung das Welträtsel gestellt wird. Und er hat zum Glück diesmal die kleine Form gewählt, kurze Stücke, in denen ein Monsieur Fume sich mit seiner Midlife-crises - nie würde er das Wort benützen - und der Jahrtausendwende - von ihr spricht er oft - herumschlägt.

Außerhalb der mehrsprachigen Schweiz muß man vielleicht darauf hinweisen, daß "Fume" Rauch und Rauchen assoziiert. Monsieur Fume schaut rauchend gern nach den Wolken. So kommt er ins Grübeln. Zum Glück hat er eine Frau und ein Kind, die sich durch schweigenden oder beredten Einspruch bemerkbar machen, sonst säße er längst auf einer Wolke.

Das Büchlein schreibt gegen den Knick an, den Alltagsverpflichtungen poetischen Höhenflügen beibringen können und sieht in ihnen zugleich den Rettungsanker. Was hindert Hansguckindieluft, sich in der Luft zu verflüchtigen, wenn nicht die Frau und das Kind? Ob Monsieur Fume darüber eher froh oder enttäuscht ist, bleibt unentschieden.

Martin R. Dean, Monsieur Fume oder Das Glück der Vergeßlichkeit, München (Hanser Verlag) 1998 (144 S., 26,00 DM)

"Vor uns die Sintflut" Die titelgebende Erzählung des kleinen Bandes ist eine der witzigsten. Die vielen heimlichen Noahs unter uns - wie viele es genau sind, kann man nicht wissen, denn die Dunkelziffer ist naturgemäß hoch - bauen hinter ihrem Haus oder an anderen verborgenen Stellen an der Arche. Sie sind fest überzeugt, daß die Sintflut kommen wird. Etwas dagegen zu unternehmen ist deshalb sinnlos. Nicht weniger aber sind sie davon überzeugt, daß es ihre Bestimmung ist, zusammen mit ihrer Person die Welt zu retten, damit alles wieder von vorn anfangen kann. So versetzt sie jeder Wolkenbruch in freudige Erregung. Der letzte Tag, aber nicht für sie. Einer von diesen Noahs ist ein Mijnheer Vanderblöden. Doppelt voraussehend, hat er weder vergessen, den Schiffsrumpf zum Kiel hin durch ordentliche Ladung zu stabilisieren, noch, daß man auf solch einsamer Fahrt was zum Trinken braucht. Und so trinkt er im vorgesehenen Anwendungsfall Flasche für Flasche des Moselweins, der das Schiff kielunten hält. Die Folgen für die Arche sind absehbar, doch für die Insassen nicht so schlimm, weil sie an Hollands Gestaden angetrieben werden, das für diesmal doch nicht untergegangen ist.

Urs Widmer mag Leute nicht, die nur die eigene Haut retten wollen, aber wie die Welt zu retten ist, weiß er auch nicht genau. Vielleicht sollten wir es wie die Kaukasier machen. Warum sie so alt werden, ist einer von Widmer entdeckten wissenschaftlichen Reisebeschreibung des jungen Karl May zu entnehmen. Sie leben einfach gern. Da sie ihre Steaks am liebsten weichgeritten essen, kreisen um manche Restaurants ununterbrochen Reiter mit Fleischstücken unterm Sattel. Das verursacht ein Dauergeräusch, an das man sich, wie an unseren Straßenverkehr, gewöhnt. Der Energieverbrauch ist allerdings geringer und Arbeitsplätze werden auch geschaffen.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Urs Widmer ist so tief beunruhigt wie ein strenger Ökofundamentalist, hält es aber für nicht erwiesen, daß Lachen das Ozonloch vergrößert.

Bei fremden Völkerschaften und Ländern versteht er es, Wahrheiten und Vorurteile beunruhigend zu vermengen, sei es nun mit Blick auf Kaukasien, Amerika oder auch China: "Niemand kann sagen, was in China gerade verfolgt wird und was nicht. Verfolgt wird allerdings immer. Nur darum verziehen die Chinesen die Augen, daß niemand, aber auch gar niemand die Gedanken hinter ihnen erraten kann. Man beobachte ruhig einmal, wie den Chinesen die Augen aufgehen, bis sie tellerrund sind, wenn sie im freien Westen weilen, in der freien Marktwirtschaft: da werden die Chinesen zu den allergrößten Schlitzohren."

Urs Widmer spürt dem Lebensgefühl auf der Titanic nach und vergißt nie, daß er unter den Passagieren sitzt, wenn er schreibt.

Urs Widmer, Vor uns die Sintflut. Geschichten, Zürich (Diogenes Verlag) 1998 (166 S., 32,00 DM)