INHALT Kommune 3 - 2005

 THEMA 

KAPITALISMUS
Aus der von der Sozialdemokratie losgetretenen »Kapitalismus-Debatte« spricht Ratlosigkeit. Aber auch Ökonomen und Kapitalvertreter stehen der transnationalen Markthegemonie skeptisch gegenüber. Eine Kritik freilich, die den Blick auf den nationalen Rahmen verengt, wird auch mit der »sozialen Frage« nicht zurechtkommen. Dabei werden die Unterschichten gerade auf seltsame Weise von Soziologie und Medien »entdeckt«.
Kapitalismus-Fragen. Marginalien zu einem zeitgenössischen Dilemma. Michael Ackermann
Seite 6

»Lumpenproletariat«. Über eine Neuentdeckung der Klassenbildung. Peter Schyga
Seite 12

 

 

FORUM

VON PAPST ZU PAPST
Einblick in die Denk- und Handlungsweise Karol Woitylas und seinen Umgang mit der Gespaltenheit von Himmel und Welt vermittelt Wolfgang Klotz. Was bewahrt die Kirche, die das »ganz Andere« in der Welt repräsentieren will, vor einer totalitären Autorität? Wird der neue Papst, dessen Philosophieren  nicht ohne Widersprüche ist, an Johannes Paul II. anknüpfen können?
Zwischen Himmel und Erde. Überlegungen zu einem gestorbenen und einem nachfolgenden Papst – und zur Rolle der katholischen Kirche. Wolfgang Klotz
Seite 16

Ein schwaches Aber. Zu Joseph Ratzingers intellektueller Physiognomie. Michael Jäger
Seite 23

 

 

ZUR ZEIT

Klassengesellschaft Schule. Eine Verbindung von Bildungsoffensive und Sozialpolitik wäre nötig. Harry Kunz
Seite 30

Kinderbetreuung ist eine Kultur. Lernen von Schweden, Finnland, Dänemark und Frankreich. Susanne Karch
Seite 34

Lokale Sozialpolitik. Eckpunkte für eine neue Agenda. Adalbert Evers
Seite 38

Antidiskriminierung und wirtschaftliche Entwicklung. Dietrich Englert
Seite 40

Wie einig sind sich die Deutschen. Lutz Rathenow
Seite 42

»Was haben wir falsch gemacht?« Politik und Eigentumsrechte im geteilten Zypern 2005. Peter Mosler
Seite 50

 

 

KUNST

Wunschwelten? (ma)
Seite 19

Fotoreportage: Jaguar und Vaust – Gewaltprävention bei Jugendlichen. Markus Kirchgeßner
Seite 28

Verschiedene Zugänge zum »abstrakten Expressionismus«. Marianne Heinz
Seite 56

Foto-Essay: Russische Zwangsarbeiter. Ilja C. Hendel
Seite 59

DDR-Text- und Foto-Tagebuch einer Ausreise (3). Dietmar Riemann
Seite 68

Später Versuch. Über verrückte Künstlerinnen. Wilhelm Pauli
Seite 76

 

 

ESSAY

HANNAH ARENDT
Auf ihrer Reise durch Deutschland nach dem Krieg stellt Hannah Arendt fest, dass die deutsche Realitätsflucht in der Haltung liegt, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen. Der Durchschnittsdeutsche glaubt ganz ernsthaft, dieser allgemeine Wettstreit, dieser nihilistische Relativismus gegenüber Tatsachen sei das Wesen der Demokratie. In einem frühen Text entwickelt sie den Typus des Spießers, des gefügigen Mitläufers, der für seine Existenzsicherung bereit war, Gesinnung, Ehre und Würde preiszugeben. Das ist der Schreibtischtäter. Das ist Eichmann. Wie aber kann ein Regime in so kurzer Zeit diesen übrigens nicht spezifisch deutschen Typus schaffen? Die Frage nach der persönlichen Verantwortung bei Arendt stellt Ernst Köhler im ersten Teil seines Essays.
Der Citoyen und sein deutsches Gegenteil. Zur Aktualität der politischen Denkerin Hannah Arendt. Ernst Köhler
Seite 58

 

 

LITERATUR-EXTRA

GRAHAM GREENE
Der Zuseher. Eine Lektüre-Reise. Auf den literarischen und biografischen Spuren von Graham Greene. Marko Martin
Seite 91

 

 

FEUILLETON

Risse im Überzeugungsvorrat. Signale aus dem Theater. Elisabeth Kiderlen
Seite 70

Von Hitler »getäuscht«, »verführt« oder »überrumpelt«? Das Ermächtigungsgesetz im deutschen Geschichtsbewusstsein. Wolfgang Geiger
Seite 72

Kampfthema oder Verständigungsfrage? Vertreibungsdiskurs bei Thomas Urban und Micha Brumlik. Balduin Winter
Seite 78

Verantwortung im System. Nachdenken über einen bürgerlichen Begriff. Christoph Fleischmann
Seite 80

Minenfeld Reichsparteitagsgelände. Über den Umgang mit dem »Kulturerbe« des Dritten Reiches. Larissa Lissjutkina
Seite 83

Usbekische Eindrücke. Transformationsprobleme im Glanz alter Kulturen. Udo Scheer
Seite 86

 

 

BÜCHERWELT

Manfred Gregors »Die Brücke« (67) / Götz Alys »Im Tunnel« (105) / Helga Hirsch’ »Schweres Gepäck« / »Die Geliebte des Duce« / Jürgen Mantheys »Königsberg als Weltbürgerrepublik« / Christoph Wagners »Auge & Ohr« / Stewart O’Nans »Abschied von Chautauqua«. Rezensionen von Michael Ackermann, Dunja Melcic, Ulrike Ackermann, Rolf Wiggershaus, Eike Hennig, Richard Butz, Wilhelm Pauli
Seite 110

Bücherfenster (I): Umstrittenes Gedenken. Joscha Schmierer
Seite 108

Bücherfenster (II): Berliner Jugend. Joscha Schmierer
Seite 109

 

 

KOLUMNEN & RUBRIKEN

Editorial

Seite 3

Rechts-Kommentar: Das Volk und die EU-Verfassung. Uwe Günther
Seite 10

Kapital für die Armen. Uschi Eid
Seite 14

Nachgezählt: »Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?« Peter Lohauß
Seite 22

Ereignisse & Meinungen: China im Spiegel der USA. Balduin Winter
Seite 26

Brief aus Österreich: Debatte um EU-Verfassung. Gerhard Fritz
Seite 36

Notizen aus den USA (2): Zwischen Mehrheit und Minderheit. Dick Howard
Seite 44

Umwelt: Vor dem Kollaps. Reagieren oder untergehen. Sascha Müller-Kraenner
Seite 46

Brief aus den Niederlanden: Die zynische Wirklichkeit. Frank Eckardt
Seite 48

Italien: Auf der K(l)ippe. Annemarie Nikolaus
Seite 52

Kommentar: Ferment der Erneuerung. Ein Besuch in Belgrad. Ernst Köhler
Seite 55

Kommentar: Nach dem Erinnerungsmarathon. Peter Schyga
Seite 77

Frühling für Stalin. Günter Franzen
Seite 88

Mittelamerika: Das Ende der Taucher. Doris Klein
Seite 99

Aus dem Beitrittsgebiet: Alte Baumwollspinnerei als Schule. Wilhelm Pauli
Seite 100

Film-Schnitte: Bilder vom Bösen / Kriegsnomaden. M. Ackermann / M. Welsch
Seite 102

Untaten & Orte: Fälschungen. Michael Schweizer
Seite 104

Aufgelesene Töne: Glasgow – die aktuelle Rockhauptstadt. Christoph Wagner
Seite 106

Impressum
Seite 113

Autorinnen & Autoren
Seite 114