THEMA
KAPITALISMUS
Aus der von der Sozialdemokratie losgetretenen »Kapitalismus-Debatte« spricht
Ratlosigkeit. Aber auch Ökonomen und Kapitalvertreter stehen der
transnationalen Markthegemonie skeptisch gegenüber. Eine Kritik freilich, die
den Blick auf den nationalen Rahmen verengt, wird auch mit der »sozialen Frage«
nicht zurechtkommen. Dabei werden die Unterschichten gerade auf seltsame Weise
von Soziologie und Medien »entdeckt«.
Kapitalismus-Fragen. Marginalien zu einem zeitgenössischen Dilemma. Michael
Ackermann
Seite 6
»Lumpenproletariat«. Über eine
Neuentdeckung der Klassenbildung. Peter Schyga
Seite 12
FORUM
VON PAPST ZU PAPST
Einblick in die Denk- und Handlungsweise Karol Woitylas und seinen Umgang mit
der Gespaltenheit von Himmel und Welt vermittelt Wolfgang Klotz. Was
bewahrt die Kirche, die das »ganz Andere« in der Welt repräsentieren will, vor
einer totalitären Autorität? Wird der neue Papst, dessen Philosophieren nicht ohne Widersprüche ist, an Johannes
Paul II. anknüpfen können?
Zwischen Himmel und Erde. Überlegungen zu einem gestorbenen und einem
nachfolgenden Papst – und zur Rolle der katholischen Kirche. Wolfgang Klotz
Seite 16
Ein schwaches Aber. Zu Joseph
Ratzingers intellektueller Physiognomie. Michael Jäger
Seite 23
Klassengesellschaft Schule.
Eine
Verbindung von Bildungsoffensive und Sozialpolitik wäre nötig. Harry Kunz
Seite 30
Kinderbetreuung ist eine Kultur.
Lernen von Schweden, Finnland, Dänemark und Frankreich. Susanne Karch
Seite 34
Lokale Sozialpolitik. Eckpunkte
für eine neue Agenda. Adalbert Evers
Seite 38
Antidiskriminierung und
wirtschaftliche Entwicklung. Dietrich Englert
Seite 40
Wie einig sind sich die Deutschen.
Lutz Rathenow
Seite 42
»Was haben wir falsch gemacht?«
Politik und Eigentumsrechte im geteilten Zypern 2005. Peter Mosler
Seite 50
Wunschwelten? (ma)
Seite 19
Fotoreportage: Jaguar und Vaust –
Gewaltprävention bei Jugendlichen. Markus Kirchgeßner
Seite 28
Verschiedene Zugänge zum
»abstrakten Expressionismus«. Marianne Heinz
Seite 56
Foto-Essay: Russische
Zwangsarbeiter. Ilja C. Hendel
Seite 59
DDR-Text- und Foto-Tagebuch einer
Ausreise (3). Dietmar Riemann
Seite 68
Später Versuch. Über verrückte
Künstlerinnen. Wilhelm Pauli
Seite 76
ESSAY
HANNAH ARENDT
Auf ihrer Reise durch Deutschland nach dem Krieg stellt Hannah Arendt fest,
dass die deutsche Realitätsflucht in der Haltung liegt, mit Tatsachen so
umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen. Der Durchschnittsdeutsche
glaubt ganz ernsthaft, dieser allgemeine Wettstreit, dieser nihilistische
Relativismus gegenüber Tatsachen sei das Wesen der Demokratie. In einem frühen
Text entwickelt sie den Typus des Spießers, des gefügigen Mitläufers, der für
seine Existenzsicherung bereit war, Gesinnung, Ehre und Würde preiszugeben. Das
ist der Schreibtischtäter. Das ist Eichmann. Wie aber kann ein Regime in so
kurzer Zeit diesen übrigens nicht spezifisch deutschen Typus schaffen? Die
Frage nach der persönlichen Verantwortung bei Arendt stellt Ernst Köhler
im ersten Teil seines Essays.
Der Citoyen und sein deutsches Gegenteil. Zur Aktualität der politischen
Denkerin Hannah Arendt. Ernst Köhler
Seite 58
LITERATUR-EXTRA
GRAHAM GREENE
Der Zuseher. Eine Lektüre-Reise. Auf den literarischen und biografischen Spuren
von Graham Greene. Marko Martin
Seite 91
Risse im Überzeugungsvorrat.
Signale aus dem Theater. Elisabeth Kiderlen
Seite 70
Von Hitler »getäuscht«, »verführt«
oder »überrumpelt«? Das Ermächtigungsgesetz im deutschen Geschichtsbewusstsein.
Wolfgang Geiger
Seite 72
Kampfthema oder
Verständigungsfrage? Vertreibungsdiskurs bei Thomas Urban und Micha Brumlik. Balduin
Winter
Seite 78
Verantwortung im System.
Nachdenken über einen bürgerlichen Begriff. Christoph Fleischmann
Seite 80
Minenfeld Reichsparteitagsgelände.
Über den Umgang mit dem »Kulturerbe« des Dritten Reiches. Larissa Lissjutkina
Seite 83
Usbekische Eindrücke.
Transformationsprobleme im Glanz alter Kulturen. Udo Scheer
Seite 86
Manfred Gregors »Die Brücke« (67)
/ Götz Alys »Im Tunnel« (105) / Helga Hirsch’ »Schweres Gepäck« / »Die Geliebte
des Duce« / Jürgen Mantheys »Königsberg als Weltbürgerrepublik« / Christoph
Wagners »Auge & Ohr« / Stewart O’Nans »Abschied von Chautauqua«.
Rezensionen von Michael Ackermann, Dunja Melcic, Ulrike Ackermann, Rolf
Wiggershaus, Eike Hennig, Richard Butz, Wilhelm Pauli
Seite 110
Bücherfenster (I): Umstrittenes
Gedenken. Joscha Schmierer
Seite 108
Bücherfenster (II): Berliner Jugend. Joscha Schmierer
Seite 109
Seite 3
Rechts-Kommentar: Das Volk und die EU-Verfassung. Uwe
Günther
Seite 10
Kapital für die Armen. Uschi
Eid
Seite 14
Nachgezählt: »Nun sag, wie hast
du’s mit der Religion?« Peter Lohauß
Seite 22
Ereignisse & Meinungen:
China
im Spiegel der USA. Balduin Winter
Seite 26
Brief aus Österreich: Debatte um EU-Verfassung.
Gerhard Fritz
Seite 36
Notizen aus den USA (2): Zwischen
Mehrheit und Minderheit. Dick
Howard
Seite 44
Umwelt: Vor dem Kollaps. Reagieren
oder untergehen. Sascha Müller-Kraenner
Seite 46
Brief aus den Niederlanden: Die
zynische Wirklichkeit. Frank Eckardt
Seite 48
Italien: Auf der K(l)ippe. Annemarie
Nikolaus
Seite 52
Kommentar: Ferment der Erneuerung.
Ein Besuch in Belgrad. Ernst Köhler
Seite 55
Kommentar: Nach dem
Erinnerungsmarathon. Peter Schyga
Seite 77
Frühling für Stalin. Günter
Franzen
Seite 88
Mittelamerika: Das Ende der
Taucher. Doris Klein
Seite 99
Aus dem Beitrittsgebiet: Alte
Baumwollspinnerei als Schule. Wilhelm Pauli
Seite 100
Film-Schnitte: Bilder vom Bösen /
Kriegsnomaden. M. Ackermann / M. Welsch
Seite 102
Untaten & Orte: Fälschungen. Michael
Schweizer
Seite 104
Aufgelesene Töne: Glasgow – die
aktuelle Rockhauptstadt. Christoph Wagner
Seite 106
Impressum
Seite 113
Autorinnen & Autoren
Seite 114